Praxis

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Mode-S-Transponder

Schon seit mehr als zwei Jahren gilt die Mode-S-Pflicht. Wie nutzen Fluglotsen die Zusatzinformationen?

Von Redaktion
Kennzeichen auf dem Radarbild: D-ENMC und N201HS fliegen auf dem Bild links; 
D-ETFL auf dem unten. Die Kennung ist im Transponder gespeichert und wird von diesem ausgestrahlt Foto: Herwart Goldbach

Erhebliche Kosten und kein direkt erkennbarer Vorteil bei der VFR-Fliegerei – diesen Eindruck hatten wohl die meisten Piloten von der am 3. März 2008 eingeführten Mode-S-Transponderpflicht. Doch inzwischen nutzen FIS-Lotsen Mode-S regelmäßig bei ihrer Arbeit.

In Deutschland gilt Mode-S-Pflicht

Bekanntlich gilt in Deutschland die Mode-S-Pflicht für Lufträume der Klassen C und D (nicht Kontrollzonen), in Lufträumen mit vorgeschriebener Transponderschaltung (TMZ – Transponder Mandatory Zone), im kontrollierten Luftraum bei Nacht sowie für motorgetriebene Luftfahrzeuge, ausgenommen in der Betriebsart Segelflug, oberhalb 5000 Fuß MSL oder 3500 Fuß über Grund, wobei die größere Höhe maßgeblich ist. Ohne Mode-S stehen nur 4096 unterschiedliche Transpondercodes zur Verfügung (alle vierstelligen Kombinationen der Ziffern 0 bis 7). Zieht man so genannte Sonder- und Gruppencodes ab, so verringert sich die Anzahl erheblich. Solche Special Use Codes (SUC) sind zum Beispiel 7000 für VFR-Flüge oder 7700 für Notfälle. Dem stark ansteigenden Flugaufkommen wurde diese Zahl an Codes nicht mehr gerecht, außerdem war eine Überlastung der Radarfunktionalität durch zu viele gleichzeitig abgefragte Transponder denkbar.

Typischer Vertreter: Der GTX330 von Garmin (unten) ist einer der meist genutzten Mode-S-Transponder in der Allgemeinen Luftfahrt. Die Codes gibt der Pilot direkt über die Nummern-tasten ein

Bei Mode-S wird jedem Luftfahrzeug ein weltweit einzigartiger Hexadezimal-Code zugewiesen, den der Transponder mit seinem Signal ausstrahlt. Ebenso kann das Flugzeugkennzeichen oder die Flugnummer im Transponder programmiert und ausgesendet werden. Flugzeuge können zudem vom Radar individuell abgefragt werden. Die Kennzeichen-Ausstrahlung wird in der VFR-Fliegerei etwa von den Spezialisten der Fluginformation FIS genutzt. Sie weisen oft mehreren Flugzeugen in ihrem Bereich den gleichen Transpondercode zu, können diese aber dann anhand des auf dem Radarbild angezeigten Kennzeichens unterscheiden. Dabei blendet der Radarcomputer entsprechend des Codes ein Kürzel ein, etwa VFS für VFR-Flüge, die vom FIS-Sektor Langen Süd betreut werden (siehe Tabelle).

Mit Mode-S lassen sich VFR-Piloten besser orten

Ein zusätzlicher Vorteil: Auch andere Lotsen, etwa für den IFR-Verkehr, können den Status dieser Flugzeuge an ihrem Schirm erkennen. Bei IFR-Flügen wird die direkte, fehlerfreie Zuordnung der Transpondercodes zu einem individuellen Flugplan derzeit auf bestimmten Flugstrecken getestet. Noch ist bei IFR-Flügen die Vergabe von individuellen Codes die Regel. Für VFR-Piloten bewirkt Mode-S, dass sie sich besser orten lassen. Die Fluginformationsdienste können nun gezielt die Piloten mit ihrem Kennzeichen ansprechen, auch wenn sie keinen individuellen Code erhalten – oder sich nicht einmal explizit auf der Frequenz gemeldet haben, sondern diese nur mithören. So dient Mode-S der Sicherheit im Luftverkehr.

Herwart Goldbach: Der Autor ist Leiter von Langen FIS bei der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH.

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