PPL-Theorieprüfung bestanden – endlich!
Da fällt Flugschülerin Isabella ein großer Stein vom Herzen – sie hat die letzen beiden Fächer bei der Behörde geschrieben. Was war besonders tricky?
Ein großer Schritt ist geschafft! Ich habe meine PPL-Theorie in der Tasche. Das hat aber ja auch lange genug gedauert, denke ich und bin erleichtert. Wie viele Monate habe ich mich damit beschäftigt? Jetzt war ich bei der Behörde für Wirtschaft, Innovation und Luftaufsicht und habe im November die letzten beiden offenen Theoriefächer geschrieben: Navigation und Flugleistung und Flugplanung.
Wenn ich an all die Abende und Momente zurückdenke, in denen ich für die neun Theoriefächer gelernt habe. Wenn ich morgens mit der U-Bahn zur Arbeit gefahren bin, habe ich mit meinen Lernapps von Aviation Exam und büffeln.net gelernt. Wenn ich abends im Bett lag, habe ich oft das Buch „Motorflug Kompak“ von Winfried Kassera gelesen und dann gab es da noch die fünf fetten Ordner von Civil Aviation Training Europe (CAT) Europe. Ganz ehrlich: Die PPL-Theorieprüfung kann jeder schaffen, der sich hinsetzt und lernt.
PPL-Theorieprüfung: Wie lerne ich am besten den Lernstoff?
Dabei ist es meiner Meinung nach nicht entscheidend, wie viele Versuche du dafür brauchst. Wie bereits in einem anderen Blog-Beitrag geschrieben, habe ich zunächst nur sieben Fächer bestanden. In Hamburg ist es nicht möglich, die Fächer einzeln zu schreiben, sondern der Flugschüler muss sich für alle Gebiete anmelden. In anderen Bundesländern ist das anders.
Meine größte Herausforderung in Sachen Theorie war auf jeden Fall die Selbstdisziplin und das Überwinden der Angst vor dem Scheitern. Lange wusste ich nicht genau, was die beste Lernmethode für mich ist. Zu Beginn habe ich mich immer wieder ein bisschen eingelesen. Dann habe ich die notwendigen Tests meiner Fernschule CAT Europe am Computer gemacht, aber einen richtigen Lernplan hatte ich nicht. Dann habe ich zum Glück meinen Flugschul-Kollegen Roland kennengelernt und wir haben uns regelmäßig verabredet und getroffen – an dieser Stelle ein großes Danke an dich, Ronald!
Doch auch die richtige Lernumgebung musste ich erst für mich finden. Zu Hause klappte es mal ganz gut, aber mal auch so gar nicht. Mich retteten die Staatsbibliothek in Hamburg, da fand ich Ruhe und fehlende Ablenkung.
Freundliche Mitarbeiter bei der Behörde
Als ich letztlich erneut zur Luftfahrtbehörde musste, war ich ziemlich aufgeregt. Ich habe den Druck verspürt, dass ich mit diesem Projekt dann doch ein wenig in der Öffentlichkeit stehe. Was ist, wenn ich wieder nicht bestehe? Wie peinlich, hatte ich mir eingeredet.
Allerdings wurden mir meine negativen Gedanken genommen, als ich auf die bekannten, freundlichen Gesichter bei der Behörde traf. Ich bekam noch einmal eine Erklärung, wie die Prüfung abläuft und dann lief auch schon die Uhr herunter … Meine Erkenntnis ist auf jeden Fall, dass die 24 Minuten für Flugleistung und Flugplanung super schnell vorbeigehen! Man hat im Prinzip keine Möglichkeit mal kurz Luft zu holen.
Wichtig: Auf die richtige Skala in der Grafik schauen
Bei einer Aufgabe sollte ich aus einer Grafik „Fuel to climb“ berechnen und kam einfach nicht auf eines der angegeben Ergebnisse. Ich wurde fast verrückt! Dabei war ich einfach nur nervös und merkte dann noch rechtzeitig, dass ich mich einfach in der Skala versehen hatte. Mein Blick lag immer auf der Anzeige von „Distance zu climb“ – kein Wunder, das nichts passte.
Es ist auf jeden Fall super wichtig, sich die Fragen gang genau durchzulesen. Zwar sind die Fragen alle ähnlich wie im zum Teil öffentlich einsehbaren Fragenkatalog, aber es gibt winzig kleine Unterschiede. So wurde auch die bisherige Frage leicht umgewandelt:
Welche niedrigste VFR-Halbkreisflughöhe kann aus den gegebenen Möglichkeiten für einen Flug mit 181° rechtweisendem Kurs über Grund (TC) und 3° östlicher Ortsmissweisung (VAR) gewählt werden?
FL 065
FL 050
FL 055
FL 060
In der PPL-Theorieprüfung war dann nicht mehr vom rechtweisenden Kurs über Grund die Rede, sondern vom tatsächlichen Kurs über Grund (TT). Das hatte bei mir im ersten Moment für Verwirrung gesorgt.
Für die weitere PPL-Ausbildung muss das Wetter mitspielen
Jetzt atme ich erst einmal durch und freue mich darüber, dass ich mich voll und ganz auf die weitere, praktische Ausbildung konzentrieren kann. Nun muss nur noch das Wetter mitspielen. Die vergangenen Flugstunden wurden alle abgesagt, da das Flugwetter für Soloplatzrunden an fremden Flugplätzen einfach nicht gut genug war.
Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.
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