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»Gesunder Respekt vor Seitenwind, aber keine Angst«

Flugschülerin Isabella hat ein Seitenwindlandungen-Training absolviert. Hierfür ging es nicht nur in den Simulator, sondern auch in die Luft!

Von Isabella Sauer
Bitte keine Schieflage: Im Seitenwind-Simulator neigen die Piloten dazu, ihren Kopf schief zu halten. Das vermittelt aber einen falschen visuellen Eindruck.
Bitte keine Schieflage: Im Seitenwind-Simulator neigen die Piloten dazu, ihren Kopf schief zu halten. Das vermittelt aber einen falschen visuellen Eindruck. Bild: Isabella Sauer

Vor Kurzem war ich am Flugplatz in Itzehoe (EDHF) und habe Anja Wolffson getroffen. Sie ist Unternehmerin und bietet ein Training für Seitenwindlandungen auf einem Crosswind-Simulator Xwind200 an. Ein einzigartiges Erlebnis in Europa – denn es gibt kein vergleichbares Angebot.

Privatpilotin und Unternehmerin Anja Wolffson hat mir das Konzept des Trainings erklärt: »Wir sind keine Flugschule, sondern eine Fortbildungseinrichtung für Piloten. Wir fangen mit 45 Minuten Theorieunterricht an, dann folgt das Üben im Simulator und auf Wunsch  ein praktisches Training mit der hauseigenen Cessna 172.« 

Wie gelingt eine Seitenwindlandung?

Über die Theorie und die Umsetzung in die Praxis lest Ihr schon bald in einem anderen Artikel. In diesem persönlichen Blog zu »Isabella lernt fliegen« möchte ich noch einmal schildern, wie es mir emotional an diesem Tag ging. 

Ein Rückblick: Da ich morgens noch wichtige Termine im Verlag hatte, legten wir das Training am Flugplatz Itzehhoe auf 12 Uhr. Zum Glück hatte ich noch eine knappe Stunde Fahrzeit, denn ich musste mit meinen Gedanken erst einmal herunterkommen. Schließlich war gleich ein klarer Kopf für die Theorie gefragt: Wie gelingt eine Seitenwindlandung? Worauf muss ich achten, welche Methoden gibt es?

Während der Autofahrt – ich saß auf dem Beifahrersitz – schaute ich mir auch noch einmal die Flugplatzkarte samt Platzrunde an. Schließlich stand auch »echtes« Fliegen an. Für mich kamen gleich drei Faktoren hinzu, die anders waren als sonst und mir ein wenig Sorgen machten: neues Flugzeug, neuer Fluglehrer, neuer Flugplatz. 

Eine gute Vorbereitung ist dringend notwendig

Letztlich habe ich mir wieder einmal viele unnötige Gedanken gemacht. Das Seitenwind-Training im Simulator kann ich absolut empfehlen. Auf diese Weise lassen sich die notwendigen Skills beliebig oft durchspielen, bis es richtig sitzt. Fehler machen ist hier auf jeden Fall erlaubt, um in der Praxis das Gelernte umsetzen zu können. Und wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt auch eine Flugstunde buchen.

Ab in den Simulator: Fluglehrer Jörg Kaminski erklärt Flugschülerin Isabella Sauer, wie der Crosswind-Landing-Simulator funktioniert und worauf bei der Landetechnik zu achten ist.Ab in den Simulator: Fluglehrer Jörg Kaminski erklärt Flugschülerin Isabella Sauer, wie der Crosswind-Landing-Simulator funktioniert und worauf bei der Landetechnik zu achten ist.
Ab in den Simulator: Fluglehrer Jörg Kaminski erklärt Flugschülerin Isabella Sauer, wie der Crosswind-Landing-Simulator funktioniert und worauf bei der Landetechnik zu achten ist.

Für mich selbst komme ich aber auch zur Erkenntnis, dass ich ein solches Training wiederholen möchte. Warum? Durch das wetterbedingt wenige Fliegen war ich an diesem Tag sehr damit beschäftigt, überhaupt das Flugzeug zu fliegen. Abläufe, die normalerweise sitzen, liefen nicht so rund wie gewollt. Ich war teilweise mehr damit beschäftigt, eine korrekte Platzrunde zu fliegen und einen guten Abfangbogen hinzulegen, als mit einer mehr oder weniger gedachten Seitenwindlandung. Will sagen: Es macht Sinn, dass man normalerweise erst mit Lizenz das praktische Training absolviert. Und: Eine gute Vorbereitung ist wie immer beim Fliegen dringend notwendig. Ich habe es zwar während der Autofahrt und auch schon einen Abend vorher gemacht, aber die Arbeit vor dem Simulator-Training hatte mich zwischenzeitlich wieder gedanklich weggetrieben.

Fliegen soll ein Ausgleich zur Arbeit werden

Aktuell merke ich noch sehr, wie schwierig es ist, den Schalter zwischen Job und Fliegen umzulegen. Einen schnellen Switch bekomme ich noch nicht so gut hin, wobei es in meinem Fall ja auch etwas speziell ist … Meine Hoffnung ist aber, dass sich das mit ein wenig Routine ändert und das Fliegen ein Ausgleich zur Arbeit darstellen kann. Schließlich geht es mir beim Platzrunden fliegen an meinem Heimatflugplatz auch schon so: Sobald ich in »meine« D-ELOT steige, kommt Freude auf und ich genieße den Blick von oben auf die Welt.

Schaut mal auf unserem Instagram-Kanal vorbei, wenn ihr mehr Infos und Kurzvideos zu meinem Seitenwindlandungen-Training sehen wollt. Im Highlight »Fliegen lernen 2« findet ihr die Storys vom Tag des Trainings!

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Über den Autor
Isabella Sauer

Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.

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