Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu …
Im April habe ich meine PPL-Ausbildung angefangen, jetzt ist das Jahr 2023 fast vorbei. Zeit für einen persönlichen Rück- und Ausblick!
Morgen ist schon Silvester und ich frage mich, wo das Jahr 2023 nur geblieben ist? Vor genau einem Jahr habe ich mir gesagt: „Boah, das wird aufregend! Ich werde mich für den Flugschein anmelden.“ Und nun sitze ich hier an meinem Schreibtisch und denke über die vergangenen Monate nach …
Ich erinnere mich noch an meine aller erste Flugstunde am 26. April! Ich war so aufgeregt und konnte es kaum glauben, als ich in der D-ETKR der Flugschule Hamburg saß und gemeinsam mit Fluglehrer Marcel die ersten gemeinsamen Runden drehte. Und dann musste ich erst einmal lange warten bis die zweite Flugstunde folgte – am 5. Juni 2023. An diesem Tag lernte ich dann aber „meine“ D-ELOT kennen, mit der ich ganz schön viele Flugstunden absolvierte und letztlich auch meinen ersten Soloflug am 13. November. Wer noch nicht bei Youtube geschaut hat: Kurz vor Weihnachten haben wir meinen Soloflug veröffentlicht, den wir dann tatsächlich filmen konnten.
Höhen und Tiefen während der praktischen Ausbildung
Meine praktische Ausbildung war bisher von Höhen und Tiefen geprägt. Bis der Abfangbogen so richtig saß, puh, da vergingen so einige Platzrunden. Und auch jetzt gibt es immer mal eine Landung, die nicht perfekt ist, aber ich fühle mich trotzdem sicher bei dem, was ich tue. Das ich in nur wenigen Monaten lerne, eine Cessna selbst zu starten und zu landen, hätte ich letztes Jahr um diese Zeit nicht gedacht. Und nun weiß ich, ja, ich lerne tatsächlich fliegen!
Motivation in die Flugschule zu gehen, fehlte mir nie. Ich freute mich bisher immer über die Abwechslung. Raus aus dem Büro, rein in den Flieger. Ich lernte aber schnell: Bloß keine E-Mails kurz vor der Flugstunde checken oder wichtige Telefonate führen. Es ist nicht gut, wenn man gestresst oder mit negativen Gedanken in den Flieger einsteigt. Eine weitere Erkenntnis: Ich drehte immer mal wieder kleine Videos für unsere Social Media-Kanäle. Dabei aber so gut wie nie aus dem Flugzeug selbst. Es gab den einen oder anderen Kommentar, warum ich nie aus dem Flugzeug heraus mit meinem Handy filmen würde, doch es war bisher immer eine bewusste Entscheidung. Ich wollte keine Ablenkung und im Moment der Flugstunde einfach Flugschülerin Isabella sein.
Bleibt die Frage, warum ich mich für die Youtube-Episoden „Isabella lernt fliegen“ filmen ließ? Hierfür war immer mein Kollege Lucas mit am Flugplatz Uetersen/Heist. Er baute die Innen- und Außenkameras ins Flugzeug ein und ich musste mir somit keine Gedanken darum machen. Außerdem war ich während des Fluges nicht aktiv mit den Kameras beschäftigt, ich vergaß sie regelrecht. Und die Reaktionen unserer User zeigen: Videos meiner Flugstunden gefallen, da sich der ein oder andere von ihnen gern in die Situation versetzt oder somit auch für seine Flugstunden lernen kann.
Wie läuft es bisher mit der Theorie?
Bleibt mein Blick auf die Theorie. Hier muss ich leider zugeben, war ich zu Beginn meiner Ausbildung ein wenig nachlässig. Nicht, weil ich faul bin, sondern weil ich die Prioritäten meines Alltags bisher nicht richtig gesetzt habe. Mein Job beschäftigt mich fast den ganzen Tag, das kennen Sie vielleicht auch. Dann ist da auch noch die Familie, der Partner und die ein oder andere private Verpflichtung. Und wie war das noch gleich mit dem Vorhaben wieder mehr Sport zu machen? Mit den privaten und beruflichen Reisen? Hinzu kommt der Aspekt, dass ich schon lange nicht mehr so richtig gelernt habe. Ich meine damit, dass ich wirklich ein für mich fremdes Thema anfange zu erschließen, einen Teil auswendig lerne, verstehe, nachrechne und, und, und. Das Lernen wieder lernen. Gar nicht so einfach!
Am Anfang wusste ich auch gar nicht, wo ich mit dem Theorielernen anfangen soll? Welches Fach ist besonders einfach? Schreibe ich altmodisch Karteikarten oder lese ich einfach nur das Buch „Motorflug Kompakt“ von Winfried Kassera? Ich mache mittlerweile beides und hinzu kommt das E-Learning-Programm von der Eisenschmidt Academy. Nicht zu vergessen der PPL-Fragenkatalog für mein Smartphone. Manchmal denke ich, dass für mich ein „Klassenraum“ besser gewesen wäre, als ein Fernlehrgang. Seit einigen Wochen habe ich aber einen Flugschüler gefunden, mit dem ich mich regelmäßig zum Lernen verabrede. Das hilft!
In den nächsten Wochen muss ich mich wirklich vor und nach der Arbeit hinsetzen und fleißig die Theorie lernen. Schließlich muss bald die Theorieprüfung abgelegt werden, da es sonst zu einer Zwangspause bei der praktischen Ausbildung kommen könnte. Das möchte ich auf keinen Fall! Drücken Sie mir also die Daumen, dass ich endlich so richtig ins Lernen komme und meinen Weg finde. Nur so kann ich zum Ziel kommen …
Vielen Dank für die Unterstützung!
… und ganz offiziell allein von A nach B fliegen! Ich werde Sie auf dem Laufenden halten und auch im Jahr 2024 über meine fliegerische Ausbildung berichten. Ich hoffe sehr, dass Sie mich auch weiterhin auf meiner Reise begleiten und möchte mich an dieser Stelle für Ihre vielen positiven Rückmeldungen bedanken. Es ist mir immer wieder eine Freude von Ihnen zu hören – sei es per E-Mail, auf dem Postwege oder auf unseren Social Media-Kanälen! Vielen, vielen Dank!
Ich wünsche Ihnen ein tolles neues Jahr 2024 – passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns dann schon bald auf einem Flugplatz oder in der Luft!
Ihre Isabella Sauer
Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.
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