VoltAero zeigt Kawasaki Hybridmotor für Homebuilds
Der französische Flugzeugbauer VoltAero stellt einen Hybridantrieb mit 210 kW Systemleistung vor. Basis ist ein Motorradmotor von Kawasaki.

VoltAero präsentierte auf der France Air Expo ein neues Produkt. Der HPU 210 Hybridmotor kombiniert einen leistungsstarken Kawasaki-Verbrennermotor mit einem zuschaltbaren Elektromotor. Der Antrieb ist für den Einsatz in Eigenbauten und Ultraleichtflugzeugen gedacht.
Im Mittelpunkt steht die sogenannte „Push-to-Climb“-Funktion. Diese erhöht die Leistung kurzfristig um 40 Prozent. Geliefert wird die zusätzliche Energie vom E-Motor. Das Ergebnis sind kürzere Startstrecken und eine verbesserte Steigleistung.
Kawasaki Motorradtechnik bildet die Basis bei VoltAero
Kern des HPU 210 ist Kawasakis H2SX-Triebwerk. Der Vierzylinder-Kompressormotor steckt ursprünglich im Sport-Tourer Ninja H2 SX SE. In der Luftfahrtversion leistet der Antrieb 150 kW (204 PS). Das Aggregat wird von einem 60 kW starken (82 PS) Elektromotor unterstützt. Die Steuerung erfolgt über einen einzigen Gashebel. Die ersten 70 Prozent der Leistung stammen vom Benziner. Der weitere Leistungszuwachs geht aufs Konto des E-Motors.
Jean Botti, CEO und CTO von VoltAero, erklärt: „Mit dem HPU 210 profitiert eine neue Flugzeugkategorie von der patentierten und bewährten Hybridantriebstechnologie, die VoltAero für unsere Regionalflugzeuge der Cassio-Familie entwickelt hat. Wir haben unsere Hybridantriebsarchitektur auf unserem hauseigenen Cassio S-Flugprüfstand validiert. Der Antrieb wurde unter verschiedenen Betriebsbedingungen über 185 Flugstunden getestet und hat dabei rund 25000 Kilometer zurückgelegt.“
Wann ist der Kawasaki Hybridantrieb lieferbar?
Die Serienproduktion des HPU 210 soll im Werk am Flughafen Rochefort anlaufen. Dort werden auch die Flugzeuge der Cassio-Serie gebaut. Erste Auslieferungen sind für Ende 2026 geplant.
VoltAero liefert das System als betriebsbereites Komplettpaket. Dieses umfasst den Benziner, den E-Antrieb, das Untersetzungsgetriebe und die elektronische Steuerung. Zielgruppe für den neuen Antrieb sind in erster Linie Selbstbauer.
Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.
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