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Volocopter: Elektrisches Lufttaxi für Passagiere absolviert Erstflug

Der elektrisch angetriebener Drehflügler VoloConnect soll bis zu vier Personen (inklusive Pilot) von Vororten in die Stadt fliegen. Für wann ist die Markteinführung geplant?

Von Isabella Sauer
Volocopter
Der VoloConnect hat seinen Erstflug erfolgreich absolviert. Markeinführung soll 2026 sein. Foto: Foto Volocopter

Das Unternehmen Volocopter hat bekannt gegeben, dass ihr elektrisch angetriebener Drehflügler namens VoloConnect im Mai seinen Erstflug erfolgreich gemeistert hat. Das Flugtaxi soll bis zu vier Personen (inklusive Pilot) von Vororten in die Innenstadt fliegen. Laut Volocopter sei das Unternehmen nun der weltweit einzige Entwickler elektrischer Senkrechtstarter (eVTOLs) mit einer Flotte unterschiedlicher Fluggerätekonfigurationen in der Testflugphase.

VoloConnect ist das dritte Fluggerät von Volocopter und bietet eine Reichweite von mehr als 100 Kilometern. Die Fluggeschwindigkeit liegt bei mehr als 250 km/h. Das Unternehmen will mit dem VoloConnect ein neues Marktsegment erschließen: Flüge von der Stadt in die Vororte und darüber hinaus sollen so möglich sein. Im Portfolio gibt es zudem den VoloCity, er ist für den innerstädtischen Raum entworfen worden.

Volocopter plant für 2024 Markteinführung des ersten Lufttaxis VoloCity

Die Markteinführung des VoloConnect ist für 2026 geplant, der VoloCity soll bereits 2024 in die Luft gehen. Florian Reuter, CEO von Volocopter, sagt stolz: „Eine ganze Familie elektrischer Fluggeräte in der Testflugphase zu haben, ist eine Pionierleistung.“ Die Führungsrolle von Volocopter in der Branche beruhe auf der Ankündigung von Plänen und anschließender Umsetzung durch öffentlicher Testflüge. Die Technologieplattform sei Grundlage für die Entwicklung des Fluggeräts und habe gezeigt, dass sie Ergebnisse mit erstaunlicher Geschwindigkeit liefern könne.

Der VoloConnect bei seinem erfolgreichen Erstflug. Bis zu vier Personen, inklusive Pilot, finden hier Platz.

VoloConnect und die anderen Senkrechtstarter von Volocopter werden gemäß den Flugsicherheitsstandards der EASA (Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit) entwickelt. Der Prototyp absolvierte seinen Erstflug im Mai 2022 nach nur 17 Monaten Entwicklungszeit und führte dabei zwei Minuten und 14 Sekunden lang verschiedene Flugmanöver durch. Laut Volocopter soll der VoloConnect mit seinem Luft+Cruise-Design für Strecken über den urbanen Raum hinaus geeignet sein.

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Sechs Rotoren ermöglichen senkrechten Flug bei Start und Landung

Die Details zum Fluggerät: Sechs Rotoren ermöglichen den senkrechten Flug bei Start und Landung, während zwei Triebwerke und die Flügel den Vorwärtsflug besonders effizient machen. Momentan durchläuft der Prototyp eine Reihe von anspruchsvollen Flugtests. Dabei wird geprüft, ob das Fluggerät einschließlich seiner Systeme den Leistungsgrenzen entsprechen, und für weitere Entwicklungsschritte bereit sind. Dazu gehören standardisierte Niedriggeschwindigkeits-, Übergangs- und Hochgeschwindigkeitstests für automatisierte und später autonome Flüge sowie Motorausfalltests.

Der VoloConnect von Volocopter hat eine Reichweite von mehr als 100 Kilometern.

All das sind Standardtests für Hersteller von eVTOL-Fluggeräten für den Passagierbetrieb. Bei den ersten drei Testflügen dieser Kampagne konnte das Team einen erheblichen Teil des Flugbereichs mit Vorwärtsgeschwindigkeiten von bis zu 65 km/h und Seitwärts-Fluggeschwindigkeiten von 45 km/h verifizieren. Die Flugbereichsgrenze wird im Rahmen des Flugtestprogramms in den kommenden Wochen erweitert.

Volocopter baut das weltweit erste nachhaltige und skalierbare Urban Air Mobility-Business, um erschwingliche Flugtaxi-Services in den Städten zu etablieren.

Über den Autor
Isabella Sauer

Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.

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