Vamdrup Airport: Kunst und Kultur direkt hinter der Grenze
Natur, Kunst und Kultur: Die kleine Hafenstadt Kolding bietet all das gleich hinter der Grenze, und dazu das typisch dänische Wohlbefinden namens „Hygge“.
Die meisten Deutschen, die Dänemark besuchen, konzentrieren sich auf die Strände der Westküste oder schauen sich Kopenhagen an. Eigentlich schade, denn eines der interessantesten Gebiete Dänemarks ist das Dreieck zwischen den Städten Vejle, Fredericia und Kolding an der Ostküste Jütlands, dem direkt an Deutschland grenzenden Festlandszipfel von Dänemark.
Unweit von Kolding liegt der gleichnamige Flugplatz, der nach der nahen Stadt auch Vamdrup Airport genannt wird. Von hier erreicht man das Städtedreieck vor der Insel Fünen sehr gut, alleine Kolding ist einen Besuch wert. Bei Anflug aus Süden ist der erste Kontakt meist mit den dänischen Militär-Controllern von Skrydstrup Approach. Die freundlichen Lotsen stehen jedem gerne mit Rat und Tat zur Seite. Von dort wechselt man zu Vamdrup AFIS. Hier gibt es Informationen über das lokale Wetter und die Landebahn, die zur Zeit aktiv ist.
Vamdrup Airport: Jede Menge Firmen sind rund um den Flugplatz angesiedelt
Am Lufthavn sind jede Menge Firmen rund um die Fliegerei angesiedelt. Die Part-145-Werkstatt AirService Vamdrup ApS unter Bent Iversen bietet seit mehr als 30 Jahren einen hervorragenden Service für GA-Flugzeuge im In- und Ausland an. Die Firma ist auch autorisierte Servicewerkstatt für Pilatus. In der Helikopterschule Qualitycopter werden Ausbildungen für alle Helikopter-Lizenzen angeboten. Dank eines eigenen AOC können neu ausgebildete CPL-Piloten hier Flugstunden sammeln, um sich später für Jobs auf großen Hubschraubern zu bewerben, die für die Offshore-Industrie an der Westküste fliegen.
Dan-Glide führt in Kolding Reparaturen an Segelflugzeugen, Motorseglern und Ultraleichtflugzeugen durch. Und neben den üblichen Privatflugzeugen am Flughafen kann man als Besucher spannenden Mustern wie Harvard, Chipmunk, Stearman und RV-8 begegnen. In einer lebendigen Fliegerszene ist es hier dänisch „hygge“,und jeder Besucher wird in dieser freundschaftlichen und unkomplizierten Atmosphäre aufgenommen.
Jeder kommt auf seine Kosten: In der Nähe des Flugplatzes liegt ein Golfplatz
Mit dem Mietfahrrad oder -auto sind die gut 13 Kilometer nach Kolding schnell bezwungen. In entgegengesetzter Richtung kommen Golfliebhaber auf ihre Kosten: In natürlicher Umgebung mit Blick auf den See Jels Nedersø bietet der Royal Oak Golf Club zwei sehr abwechslungsreiche Loops, Lake 9 & Oak 9. Sie sind die ersten in Dänemark, die nach amerikanischem USGA-Standard gebaut wurden.
Neben guten Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten steht bei einem Koldingbesuch die Kultur im Vordergrund. Ein besonderes Erlebnis – auch aus der Luft – ist es, sich der alten Königsburg von Kolding zu nähern. Hoch über der Stadt thront sie Ehrfurcht erweckend auf dem Schlosshügel. Genau das war die Absicht, als das sogenannte Koldinghus 1268 erbaut wurde: Es sollte über die südliche Grenze des Königreichs wachen. Jahrhundertelang war Koldinghus eines der bedeutendsten Königsschlösser des Landes. 1808 brannte das Schloss während der Einquartierung spanischer Truppen nieder und war viele Jahre lang nur eine romantische Ruine.
Sehenswürdigkeit von Weltrang: Eine Besuch der alten Königsburg ist ein muss
Die Restaurierung durch das Architekten-Ehepaar Inger und Johannes Exner machte das Bauwerk zu einer Sehenswürdigkeit von Weltrang mit einer Reihe schöner Räume und Säle, einer königlichen Kleiderwerkstatt und wechselnden Sonderausstellungen. Im Restaurant Madkælderen im alten Keller unter dem Nordflügel kann man klassische dänische Speisen bei einem Lunchbuffet probieren, jeden Donnerstag, Freitag und Samstag findet im Restaurant ein Gourmetabend statt.
Wer sich für die moderne dänische Möbelkunst interessiert, sollte das Trapholt Art Museum besuchen. Es liegt am südlichen Stadtrand von Kolding. Hier sind wechselnde Ausstellungen über Kunsthandwerk und Designer aus Dänemark zu sehen. Vor allem Arne Jacobsen, Architekt und Designer (zum Beispiel des berühmten Stuhl der Serie 7) war im Lauf der Jahre Gegenstand mehrerer Sonderausstellungen. Auf dem Museumsgelände steht sein Sommerhaus „Kubeflex“, das in Führungen besichtigt werden kann.
Ab in die Natur: Für den Besuch im Geografischen Garten reicht ein Tag nicht aus
Wer lieber draußen in der Natur bleibt, sollte im „Geografisk Have“ auf Entdeckungsreise gehen. Der „Geografische Garten“ ist ein 14 Hektar großer Erlebnispark, ein botanischer Garten mit mehr als 2000 verschiedenen Bäumen, Büschen und Stauden sowie einem Tiergehege. In der 100 Jahre alten Anlage gibt es auch einen preisgekrönten Rosengarten mit über 500 Rosen. Einige Rosenarten wurden bereits von Aksel Olsen, dem Gründer des Gartens, eingeführt. Um alles in Ruhe anzusehen, wird wahrscheinlich ein Tag nicht ausreichen.
Der Flugplatz hat eine Kooperation mit Zleep-Hotels, auf der Website des Airports gibt es einen Code für vergünstige Übernachtung für fliegende Besucher. Für einen etwas außergewöhnlichen Aufenthalt ist das Hotel Koldingfjord zu empfehlen. Das 1911 als Sanatorium erbaute Haus wurde komplett modernisiert, sodass das schöne, denkmalgeschützte Gebäude zu einem modernen Luxushotel geworden ist. Bis bald in Kolding!
Text: Bent Esbense
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