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Unser Praxis-Tipp: Stromversorgung mobiler Geräte im Flugzeug

Viele Piloten nutzen zur Navigation ein Tablet. Deswegen ist eine externe Stromversorgung erforderlich. Dafür gibt es zwei Wege – und einiges zu beachten.

Von Thomas Borchert
Stromversorgung mobiler Geräte
Kabelsalat: Wenn das Flugzeug eines Zigarettenanzünder-Steckdose hat, lohnt ein USB-Adapter dafür. Foto: Thomas Borchert

Die Akkuladung eines Tablet-Computers, der zur Navigation verwendet wird, reicht nur für kürzere Flüge – außerdem muss sicher sein, dass er durchhält. Also ist eine externe Stromversorgung erforderlich. Dafür gibt es zwei Wege – und einiges zu beachten. 

Wir geben Tipps zur Stromversorgung mobiler Geräte im Flugzeug.

Praxis-Tipp des fliegermagazins: Stromversorgung mobiler Geräte im Flugzeug

Möglichkeit 1: Das Flugzeug hat eine Zigarettenanzünder-Steckdose, die auch funktioniert. Dann bietet sich ein USB-Adapter an, über den mobile Geräte versorgt werden können. Soll zugleich weiterhin ein Verbraucher mit Zigarettenanzünder-Stecker versorgt werden, gibt es entsprechende Kombigeräte (siehe Foto). Der Adapter wandelt die Bordspannung  in die bei USB genutzten 5 Volt um, er sollte sowohl mit 12/14-Volt- als auch mit 24/28-Volt-Bordnetzen zurechtkommen.

Noch wichtiger: Der Adapter muss an jedem seiner USB-Anschlüsse genug Ladestrom liefern können, um ein Tablet im Betrieb aufladen zu können. Viele neue Geräte verlangen 2,4 Ampere (entspricht 12 Watt), manche noch mehr. Im Flug sollte man beobachten, ob der Tablet-Computer langsam an Ladung verliert – dann reicht der Ladestrom nicht aus. 

Achtung: Umwandlung der Spannung im Adapter kann Funksignale erzeugen

Die Umwandlung der Spannung im Adapter kann Funksignale erzeugen, die den Sprechfunk oder andere Geräte an Bord stören – zum Teil nur auf bestimmten Frequenzen, sodass die Fehlersuche manchmal schwierig ist. Es hat sich bewährt, eher teurere Adapter zu kaufen. Manche stammen sogar von Flugzubehör-Herstellern – sie sollten geprüft sein. 

Das Potenzial für Funkstörungen besteht auch bei Möglichkeit 2 der externen Stromversorgung: einem Power Pack genannten Akku. Auch der kann im Ladebetrieb Störungen verursachen und ist dann für die Luftfahrt ungeeignet. Soll ein Tablet-Computer versorgt werden, ist eine Kapazität von mindestens 10 000 Milliamperestunden (mAh) sinnvoll – das reicht für eine volle Ladung des internen Stromspeichers. 

Oft müssen auch noch andere mobile Geräte versorgt werden: das Smartphone, das nach dem Flug wieder voll sein soll, ein ADS-B-Empfänger oder die Tablets von Mitfliegern. Man kann also gar nicht zu viele Lademöglichkeiten dabei haben. 

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Über den Autor
Thomas Borchert

Thomas Borchert begann 1983 in Uetersen mit dem Segelfliegen. Es folgte eine Motorsegler-Lizenz und schließlich die PPL in den USA, die dann in Deutschland umgeschrieben wurde. 2006 kam die Instrumentenflugberechtigung hinzu. Der 1962 geborene Diplom-Physiker kam Anfang 2009 vom stern zum fliegermagazin. Er fliegt derzeit vor allem Chartermaschinen vom Typ Cirrus SR22T, am liebsten auf längeren Reisen und gerne auch in den USA.

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