Unser Cockpit-Tipp: Aktive Kühlung mit besonderen Tablet-Halterungen

Wohl die meisten Piloten, die einen Tablet-Computer für die Navigation im Cockpit nutzen, haben so eine Warnung schon mal gesehen: »Temperatur! Gerät muss abkühlen, bevor es weiter genutzt werden kann!« Unsere Tipps im Kasten unten können helfen, das Problem zu mindern. Und die iPads von Apple scheinen deutlich anfälliger zu sein als Android-basierte Tablet-Computer.

Das ist wohl auch der Grund dafür, warum sich die Hersteller von Halterungen mit integriertem Lüfter auf iPads spezialisiert haben. In Deutschland haben wir zwei Hersteller gefunden, die allerdings längst nicht mit ihrem kompletten Programm und auch nicht bei allen Pilot Shops zu finden sind: X-Naut und MyGoFlight. In den USA ist deren Produktauswahl vielseitiger.

Integrierte Lüfter in iPad-Halterungen: Wie groß ist das Angebot?

Beide Hersteller integrieren elektrische Lüfter in iPad-Halterungen, die den Tablet-Computer dann auch schützen. Die Gebläse sorgen für einen Luftstrom auf der Rückseite der Geräte, der Wärme ableitet. Die Halterungen sind als Kniebrett zu verwenden, lassen sich aber auch mit anderen Halterungs-Systemen nutzen.

MyGoFlight bietet ein umfangreiches Programm an Halterungen. Die aktive Kühlung ist kompakter und flacher als bei X-Naut, weil sie keine Batterien enthält. Stattdessen – sehr pfiffig – kann das Akku des iPad selbst die Lüfter antreiben. Alternativ wird ein USB-C-Kabel angeschlossen, das iPad und Lüfter mit Strom versorgt. X-Naut ist dank acht AA-Batterien bis zu zehn Stunden unabhängig von einer externen Stromversorgung, die aber auch möglich ist. 

Wie teuer sind iPad-Halterungen mit Lüfter?

Die Halterungen mit Lüfter sind leider nicht ganz günstig: Sie kosten je nach Bezugsquelle ab 220 und bis zu 350 Euro. Wenn sie allerdings den sicheren Betrieb des zentralen Navigationsgeräts im Cockpit gewährleisten, kann sich die Ausgabe lohnen.

So wird der Tablet-Computer weniger heiß:

• Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.

• Vermeiden Sie das Laden der Batterie – entweder nicht an die Stromversorgung anschließen (also Akkubetrieb) oder das Gerät vorher zu Hause voll laden, damit der Ladestrom gering bleibt.

• Mobilfunk, WLAN und Bluetooth abschalten, wenn sie nicht zur Verbindung externer Geräte genutzt werden.

• Nicht genutzte Apps schließen, Display so weit möglich abdunkeln.

Thomas Borchert begann 1983 in Uetersen mit dem Segelfliegen. Es folgte eine Motorsegler-Lizenz und schließlich die PPL in den USA, die dann in Deutschland umgeschrieben wurde. 2006 kam die Instrumentenflugberechtigung hinzu. Der 1962 geborene Diplom-Physiker kam Anfang 2009 vom stern zum fliegermagazin. Er fliegt derzeit vor allem Chartermaschinen vom Typ Cirrus SR22T, am liebsten auf längeren Reisen und gerne auch in den USA.