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… und es hat Boom gemacht
Die US-Firma Boom Technology hat den Prototypen eines überschallschnellen Jets vorgestellt, der Passagiere befördern soll
"Nach sechzig Jahren Jet-Zeitalter fliegen wir immer noch im Tempo der sechziger Jahre", so Boom-Chef Blake Scholl. Für ihn kein haltbarer Zustand, und so arbeitet er mit einem kleinen Team daran, den ersten zivilen Überschalljet nach der Concorde und der Tupolew Tu-144 zu bauen. Name des Projekts: Boom. Der zweisitzige Erprobungsträger XB-1 trägt den Namen "Baby Boom", das Rollout war gestern am 15. November. Die Flugerprobung soll spät im nächsten Jahr beginnen.
Im Gegensatz zur Concorde, die 2003 außer Dienst gestellt wurde, wird Boom keinen Nachbrenner benötigen, um dauerhaft mit Überschallgeschwindigkeit zu fliegen – das mache den Betrieb auch deutlich kostengünstiger als mit der Concorde. Boom soll bis zu 45 Passagiere über eine Reichweite von 4500 Nautischen Meilen befördern, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei Mach 2.2. Die Strecke London–New York wäre damit in dreieinhalb Stunden zu bewältigen. Unterstützung erhält Boom Technology von Sir Richard Branson. Dessen Firma Virgin Galactic hilft nicht nur mit beim Bau und der Flugerprobung des Prototypens XB-1, sondern hält auch eine Option auf die ersten zehn Boom-Jets.
Geht alles nach Plan, will Boom die ersten kommerziellen Flüge 2013 anbieten, angepeilt wird ein Preis von 5000 US-Dollar für die Strecke London–New York. Weitere Strecken seien San Francisco–Tokyo und Los Angeles–Sydney."Überschallschneller Passagierflug ist kein Science Fiction", so Scholl. "Wir verwenden keine Technologie, die es nicht schon längst gäbe. Und es wird wirklich bezahlbar sein."
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