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Ukrainisches UL als Kamikaze-Drohne?

Setzt die Ukraine neuerdings Ultraleichtflugzeuge als Waffe ein? Erste Fotos deuten darauf hin, dass zwei mit Sprengstoff beladene ULs von Aeroprakt als Drohnen gegen Ziele in Tatarstan eingesetzt wurden.

Von Dirk M. Oberländer
Aeroprakt A-32
Aeroprakt A-32 Bild: Aeroprakt Aeropract A-32

Im Ukrainekrieg gelten Drohnen seit längerem als effiziente Waffen. Nach englischen Medienberichten nutzt die Ukraine nun erstmals Ultraleichtflugzeuge als Sprengsatz. Bei den ferngesteuerten Luftfahrzeugen handelt es sich demnach um ein Muster des ukrainischen Herstellers Aeroprakt. Noch ist unklar, ob eine A-22 oder A-32 verwendet wurde.

Bei beiden Flugzeugmustern handelt es sich um abgestrebte Hochdecker in klassischer Metallbauweise mit guten Kurzstarteigenschaften.

Industriebetrieb in Alabuga und Öl-Raffinerie bei Nischnekamsk als Ziele

Eine UL-Drohne wurde am 2. April 2024 offensichtlich erfolgreich in ein Industriegebäude in Alabuga (Republik Tatarstan) gesteuert und explodierte dort. In der Fabrik fertigt Russland militärische Einwegdrohnen des iranischen Typs Shahed-136. Ein zweites UL steuerte im nahe gelegenen Nischnekamsk eine Öl-Raffinerie an. Beide Angriffe wurden von der russischen Nachrichtenagentur TASS bestätigt.

Beide Ziele lagen rund 1.200 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Der Hersteller Aeroprakt gibt für seine Ultraleichtflugzeuge eine maximale Reichweite von rund 900 Kilometern (A-22) beziehungsweise 1.300 Kilometern (A-32) an.

Aeroprakt A-22L (Foto: Peter Wolter)

Die ukrainische Regierung bestätigte die Angriffe nicht. TASS meldete hingegen, die Ultraleichtflugzeuge seien „mit Ausrüstung aus NATO-Saaten versehen gewesen.“

Über den Autor
Dirk M. Oberländer

Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.

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