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uAvionix zeigt Autopiloten mit Gewichtsverschiebung

Avionik-Hersteller uAvionix präsentiert in Oshkosh ein spannendes Autopiloten-Konzept, das mit Gewichtsverlagerung arbeitet. Wir haben es uns zeigen lassen!

Von Thomas Borchert
uAvionix Autopilot
Das Bronzegewicht fährt auf den Schienen hin und her und dreht so das Steuerhorn. Bild: Thomas Borchert

Es ist ein interessantes Konzept für einen Autopiloten, das der US-Avionik-Hersteller uAvionix auf dem EAA AirVenture 2023 in Oshkosh präsentiert. In einer Cessna 172 wurde bereits nachgewiesen, dass die Idee funktioniert, um die Querneigung des Flugzeugs zu steuern.

Das Funktionsprinzip: Am Steuerhorn werden zwei waagerechte Metallschienen befestigt, auf denen sich ein etwa ein Kilogramm schweres Bronzegewicht mittels eines Elektromotors verschieben lässt. Gesteuert wird das Gewicht vom digitalen Künstlichen Horizont AV-30 des Unternehmens: Ist zum Beispiel eine Lagekorrektur nach links erforderlich, fährt die Elektronik das Gewicht auf die linke Seite, sodass sich das Steuerhorn entsprechend dreht.

uAvionix: Autopilot zum Mitnehmen

uAvionix stellt sich vor, dass man das Gerät mobil ins Flugzeug mitnimmt, am Steuerhorn befestigt und mit dem fest verbauten AV-30 verbindet. So würde sich der „retroPilot“ zwar nicht zum Flug in Wolken unter IFR eignen, aber zur Entlastung des Piloten auf langen VFR-Cross-Country-Flügen. In den USA ließe sich der Autopilot wohl unter den vereinfachten, sogenannten NORSEE-Regeln zulassen, also für Non Required Safety Enhancing Equipment.

Noch befindet sich der Autopilot bei uAvionix in der sehr frühen Proof-of-Concept-Phase. Die Erwartung ist, dass das System nur bei leichteren Flugzeugen funktioniert, weil bei größeren Maschinen die Steuerkräfte zu hoch werden, um sich durch ein Ein-Kilogramm-Gewicht kontrollieren zu lassen.

Das AV-30 von uAvionix ist ein digitales Rundinstrument, dass sowohl als Künstlicher Horizont als auch als HSI bzw. Kurskreisel genutzt werden kann. Es kann außerdem zur Steuerung des ADS-B-Transponders tailbeacon X von uAvionix verwendet werden, der anstelle der Heckleuchte eingebaut wird. Eine ausführlichere Vorstellung des Geräts findet sich in fliegermagazin 8/2023.

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Über den Autor
Thomas Borchert

Thomas Borchert begann 1983 in Uetersen mit dem Segelfliegen. Es folgte eine Motorsegler-Lizenz und schließlich die PPL in den USA, die dann in Deutschland umgeschrieben wurde. 2006 kam die Instrumentenflugberechtigung hinzu. Der 1962 geborene Diplom-Physiker kam Anfang 2009 vom stern zum fliegermagazin. Er fliegt derzeit vor allem Chartermaschinen vom Typ Cirrus SR22T, am liebsten auf längeren Reisen und gerne auch in den USA.

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