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Textron verschiebt erneut die Auslieferung der Beechcraft Denali
Neue Verzögerungen beim Triebwerk von GE Aerospace zwingen Textron, die Turboprop-Einmot Beechcraft Denali auf 2025 zu verschieben.
Die Probleme bei der Zulassung des Catalyst-Triebwerk reißen nicht ab. Mit der verspäteten Zulassung des Antriebs erklärt Textron Aviation den Grund für die verzögerte Auslieferung. Textron wird das Turboprop-Triebwerk von General Electric als Erstkunde in der Beechcraft Denali verbauen. Die notwendige Zertifizierung umfasst eine Reihe von Tests am Boden und in der Luft. 1300 Flugstunden haben die eigens dafür gebauten drei Testflugzeuge bereits absolviert. Offenbar nicht genug, da sich die Zulassung nun auf 2025 verschiebt.
Das Catalyst-Triebwerk soll ein Konkurrent zur seit Jahrzehnten bewährten PT6-Turbine von Pratt & Whitney werden, die in vielen Turboprops von King Air bis PC-12 zum Einsatz kommt.
Beechcraft Denali erhält das automatische Landesystem von Garmin
Unterdessen hat Textron die Ausrüstung der neuen Turbinen-Einmot weiter spezifiziert: Sie soll serienmäßig mit dem Garmi-Autoland-Sicherheitssystem ausgerüstet werden. Es gehört zu Garmins Autonomi-Programm und ist bereits bei vier Mitbewerbern verbaut: Piper M600, Cirrus Vision Jet und Daher TBM 960 sowie dem HondaJet Elite II.
Mit Hilfe von Autoland genügt nach Ausfall des Piloten ein Knopfdruck durch die Passagiere, damit das Flugzeug vollautomatisch landet. Das hätte womöglich zum Beispiel den Unfall einer Cessna Citation verhindern können, die im Sommer 2022 in die Ostsee stürzte.
Für die Hersteller entwickelt sich autonomes Landen zum Verkaufsschlager
Das erstmalig für Piper in der M600 im Juli 2020 von der US-Luftfahrtbehörde FAA zugelassene Notfall-System erfordert nicht nur einen Autopiloten, sondern auch Autothrottle (automatische Leistungssteuerung) und Autobrakes (automatische Bremsen). Daten für den nächsten geeigneten Flugplatz unter den relevanten Faktoren wie Bahnlänge und Wetterdaten bestimmt. Damit fliegt das Flugzeug alleine zum Platz und folgt dort einem GPS-basierten Instrumentenanflug.
Lannie O’Bannion, der Senior Vice President für Global Sales und Flight Operations bei Textron Aviation, sagt dazu: „Das Autoland-System ist die Erweiterung des Leistungsspektrum und kommt mit dem G3000-Avionikpaket. Wir haben unsere enge Kundenbindung zu Nutze gemacht und daraus das Produkt umgesetzt. Entstanden weil wir verstanden haben, was der Bedarf für die Zukunft ist und wir sehr gut beitragen können. Beechcraft wird mit dieser Entwicklung die Denali für ein breiteres Publikum öffnen, da das Punkt die Sicherheitsrelevanz für Piloten und Passagiere revolutioniert.“
Das von GE Aerospace-Tochter Avio Aero entwickelte Catalyst-Turboprop-Triebwerk ist verantwortlich, dass die Zulassung nicht im gesetzten Zeitrahmen erreicht wird. Im Oktober 2022 wurde die geplante Übergabe der ersten Denali an einen amerikanischen Kunden bereits auf 2024 verschoben, nun strebt Textron Aviation die Auslieferung für 2025 an. 2017 war man noch von einer Erstauslieferung im Jahr 2019 ausgegangen.
Bei Textron sind sowohl die Marken Cessna als auch Beechcraft zu Hause, ebenso die Hubschraubermarke Bell. Seit vergangenem Jahr ist auch der slowenische UL-Hersteller Pipistrel Teil von Textron in der Sparte eAviation.
Was für den 1971 geborenen Westerwälder 1992 in Los Angeles mit der FAA-Lizenz begann, wurde pure Leidenschaft - die Aviatik. 1994 wurde der deutsche PPL in Siegerland (EDGS) anerkannt. Bevorzugt fliegt Martin Schäfer in den USA und Kanada. Nach Jahren in den visuellen Medien, sowie als internationaler Aviation-Portfolio-Manager für Großbanken in Zürich, London und Luxemburg, folgen nun der IFR in den USA und die Wasserflugberechtigung (SEP) in Kanada - sowie der Einstieg beim fliegermagazin.
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