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Smaragd-Motosegler fliegt

Zur nächsten Messe in Magdeburg geht es nicht mehr auf der Straße«, hatte Rudi Hackel Ende Mai auf der ILA versprochen. Der Chef des brandenburgischen Herstellers Fläming Air hielt Wort: Am 6. September landete er in Magdeburg mit dem Prototyp der FA 03 Smaragd TMG. Erst am Vortag war der Reisemotorsegler zum Jungfernflug gestartet

Von Redaktion

Nach dreijähriger Entwicklungs- und Bauzeit ist die FA 03 Smaragd TMG aus dem Ultraleichtflugzeug FA 01 Smaragd und dem Experimental FA 02 Smaragd (650 Kilo MTOM) entstanden. Zu den wesentlichen Modifikationen im Laufe der Realisierung gehörte die Umstellung von Sporn- auf Bugrad-Fahrwerk sowie ein T-Leitwerk – anfangs hatte die Maschine ein Kreuzleitwerk. Trotzdem stellt das heutige Heck noch nicht den endgültigen Stand der Dinge dar: Der Entenbürzel, ein Relikt aus dem früheren Entwicklungsstadium mit konventionellem Leitwerk, wird verschwinden und das Seitenruder bis zur Rumpfunterseite vergrößert.Eine Serienproduktion von Fertigflugzeugen steht momentan nicht an – nur falls sich das finanzieren lasse, so Hackel, werde man die EASA-Musterzulassung angehen. Bis dahin wolle man die Maschine als 49-Prozent-Kit für Selbstbauer anbieten.Ausgelegt ist der Fläming-Air-Reisemotorsegler für ein maximales Startgewicht von knapp 700 Kilo. Als Leergewicht werden in der Serie 440 bis 450 Kilo angestrebt. Bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h (vorerst limitiert auf 200 km/h) und einer Böengeschwindigkeit von 200 km/h soll die Maschine im wirtschaftlichen Reiseflug mit 180 bis 200 km/h unterwegs sein. Zwei Flächentanks mit insgesamt 110 Litern ermöglichen eine Reichweite von über 100 Kilometer.Motorisiert ist die Maschine mit einem 100 PS starken Rotax 912 S, der auf einen elektrisch verstellbaren Woodcomp-Propeller arbeitet. Bei abgestellter Zündung fährt der Prop automatisch in Segelstellung. Mit diesem Antrieb wird laut Hersteller eine Steigrate von sechs bis sieben Meter pro Sekunde erzielt. Die ersten Rollversuche des neuen Touring Motor Gliders fanden nur wenige Tage vor der Air Magdeburg statt, der Jungfernflug schließlich erst unmittelbar vor der öffentlichen Präsentation auf der Messe: am Vortag abends um fünf auf dem Fläming-Air-Heimatplatz Oehna-Zellendorf (EDBO). "Im Zuge der Bauabnahme, der Boden- und Rollversuche kam es doch noch zu kleineren, aber zeitaufwendigen Problemen", erklärt Hackel, der sich den Erstflug nicht nehmen ließ und auch als Erprobungspilot im FA-03-Cockpit sitzt. "Dass dennoch die optimistische Zielsetzung gehalten werden konnte, ist nicht zuletzt der tollen Unterstützung durch OUV-Gutachter Dr. Hinz, dem baubegleitenden Prüfer Martin Just und den zuständigen LBA-Mitarbeitern von der Technik, Ullrich Kopp und Detlef Walter, sowie Jörn Assmann von der Verkehrszulassung zu verdanken. Sie haben unser Ziel letztlich zu ihrem gemacht."Im Rahmen der bisherigen Flugerfahrungen stellt Hackel die "satte Stabilität um die Längsachse" heraus sowie "die völlig unkomplizierten Landeeigenschaften mit dem bereits im Experimental-Flugzeug bewährten Bugfahrwerk." Hackel über seinen Flug nach Magdeburg und die Messepräsentation: "Mit 180 Sachen am Fahrtmesser schnurrte der Vogel in vierzig Minuten ans Ziel. Landung auf der "09" bei etwa zehn Knoten Crosswind problemlos. Ebenso Start und Landung bei den Demoflügen am Samstag und Sonntag. Neben den Seitenwindstart- und -landeeigenschaften konnten die Steig- und Langsamflugeigenschaften demonstriert werden. Auch der Heimflug nach EDBO verlief ohne die geringsten Komplikationen."Jetzt, so der Hersteller, müsse der Motorsegler zeigen, was er aerodynamisch drauf habe, wo das beste Gleiten liege und wo das geringste Sinken.

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