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Sky Fox wird 30: Kostja Dümke ist fasziniert vom Fliegen
Im April 1994 eröffnete Kostja Dümke seinen Berliner Pilotenshop Sky Fox. Ausdauer und Abenteuerlust hat sich der Gründer und Privatpilot bis heute erhalten.
Manchmal beginnen Fliegerabenteuer auch am Boden. Im jungen Alter von 14 Jahren bekam Kostja Dümke von seinem Vater seinen ersten PC – einen Apple IIc. Natürlich installiert der Junior flugs einen Flugsimulator. Die erste Mission: eine crash-freie Landung in Meigs Field (Chicago). Das· Interesse am Fliegen ist entbrannt. 1987 beginnt eine neues Abenteuer. Ein Austauschjahr in Denver (USA) startet.
Der frische High-school-Besucher liest eine Anzeige: „Privatpilotenlizenz für 1500 US-Dollar.“ Bald sind die Eltern überredet. Ein Jahr später ist der 17-Jährige mit Flugschein zurück in Deutschland und Star auf dem Schulhof seines Berliner Gymnasiums. Es ist die Zeit des ersten Top-Gun-Films.
Kostja Dümke: Vom Nebenjob zum Gründer
Nach dem Abitur studiert Kostja Dümke Wirtschaftswissenschaften. Gleichzeitig treibt er seine Flugausbildung voran. Dem PPL-A folgen IFR-Rating und Multi-Engine-Berechtigung. Klar, das Geld ist knapp. Eine Anzeige im fliegermagazin bringt einen spannenden Job: „Verkäufer· gesucht für Pilot Store in Berlin“. Klar, wer bald hinter der Kasse steht.
Der junge Mann entdeckt sein Talent für Kunden und Handel. Leider ist der Inhaber des Ladens Gastronom ohne Luftfahrterfahrung. Er verliert bald das Interesse am Einzelhandel. Kostja Dümke nutz die Chance, mietet selbst ein Ladengeschäft in der Pfalzburger Straße in Berlin-Wilmersdorf und gründet Sky Fox. Am Eröffnungstag, dem 18. April 1994, muss spontan seine Mutter einspringen. »Ausgerechnet an diesem Tag hat mich die Bundeswehr zur Musterung eingeladen«. Und solche Einladungen konnte man damals nicht absagen.
Große Deals und Prominente
Durch seine US-Aufenthalte beim Flugtraining knüpft der Jungunternehmer Kontakte. Er wird Händler für Produkte von damals noch gar nicht so etablierten Marken wie Bose, Lightspeed oder Lowrance. Als großer Deal erweist sich ein Kontakt zu Garmin. Es ist 1995 und der junge Deutsche aus der „neuen Hauptstadt Berlin“ darf auf dem deutschen Markt die damals brandneuen GPS-Geräte vertreiben. Bald balgen sich Piloten vor allem um die mobilen GPS-Empfänger.
Sky Fox Pilotenshop BerlinIm Berliner Ladenschäft lassen sich über die Jahre bekannte Gesichter blicken. So kauft Liedermacher Reinhard Mey hier seine Luftfahrtkarten. Schwarze Limousinen fahren vor und Sicherheitspersonal begleitet die Politikprominenz in den Shop. Gregor Gysi, damals Wirtschaftssenator von Berlin, informiert sich über GPS-Geräte. Auch Bud Spencer vervollständigt seine Ausrüstung.
Immer auf dem Sprung
Neben dem Einzelhandel setzt Sky Fox auf Mail Oder. Die Kataloge heben sich deutlich von der Konkurrenz ab. Attraktive Menschen weiblichen Geschlechts, in sagen wir „köperbetontem Outfit“ schmücken das Cover. Mit dem Start des www setzt Kostja Dümke verdammt früh auf den damals neuen Onlinehandel. Über die Jahre kommen neue Geschäftsfelder hinzu. Sky Fox repariert Headsets und Avionik. Neue Partner wie Shell Schmierstoffe und RAM-Mounts-Halter für Tablets und Handys ergänzen das Angebot.
Der ursprüngliche Standort wird zu klein. Nach mehreren Umzügen findet Sky Fox nahe des Hauptstadtflughafens BER eine neue Heimat. Hier sind Versand und Ladengeschäft unter einem Dach vereint. Der Inhaber bleibt innovativ. Ende 2020 gründet er mit einem Partner Sky Fox Maintenance am Flugplatz Hildesheim (EDVM). Die neue Firma bietet einen professionellen Einbauservice für Avionik. Eins steht fest: Die Leidenschaft für Neues hat sich Kostja Dümke bis heute erhalten. Die nächsten 30 Geschäftsjahre können kommen!
Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.
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