ScaleWings SW-51 Mustang jetzt als Bausatz

Es war einer der Hingucker auf der AERO 2023: Die ScaleWings SW-51 Mustang. Schon vor einigen Jahren wurde die SW-51 vorgestellt, damals war sie allerdings noch als UL geplant. Aufgrund des Leergewichts war dies aber nicht machbar. Nun ist der Nachbau des legendären Fighters aus dem Zweiten Weltkrieg in 70 Prozent der Originalgröße als Bausatz erhältlich und war auf der Messe auf dem Stand der deutschen Selbstbauer-Vereinigung, also der Oskar-Ursinus-Vereinigung (OUV), zu sehen.

Die ScaleWings SW-51 Mustang sieht aus, als sei sie aus Aluminium gefertigt. Falsch gedacht, denn sie besteht aus Kohlefaser-Werkstoffen. Für die besser Nachbildung sind aber 100.000 Nieten, Blechstöße, Wartungsdeckel und Textiloberflächen in den CfK-Produktionsformen nachgebildet worden. Der Spiegelglanz von poliertem Aluminium verstärkt diesen historischen Eindruck.

ScaleWings SW-51 hat ein ballistisches Rettungssystem

Auf der AERO in Friedrichshafen hat das fliegermagazin mit Simon Schell, dem Technischen Leiter des Flugzeugs, gesprochen. Für ihn ist die ScaleWings SW-51 Mustang „eine perfekte Mischung aus klassischem Stil und modernster Technik.“

Das Flugzeug verfügt über einen Rotax 915iS Turbo-Motor, ein elektrisch angetriebenes Einziehfahrwerk (Hauptfahrwerk und Spornrad), ein Garmin G3X-Glascockpit in Kombination mit klassischen analogen Anzeigen und ein optional ballistisches Rettungssystem von Galaxy GRS. Schell: „Das Flugzeug wird als Experimental angeboten. Hier gibt es keine Pflicht für ein Rettungssystem, aber es ist ein tolles Feature.“ Der Motor ist turbogeladen und hat eine garantierte Leistung von 141 PS / 160 PS bis zu 18 kft. 

Was kostet die ScaleWings SW-51 Mustang?

Das Interesse an dem Bausatz ist laut Hersteller sehr groß. Ein Vorteil ist, dass die Käufer bei Avionik nicht gebunden ist. Das heißt, er kann sich aussuchen, was er haben möchte. Das neue Quick-Build-Kit kostet 250.000 USD, also knapp 230.000 Euro. Wer das Flugzeug nicht allein bauen möchte oder schlicht kein passendes Werkzeug oder die Garage dafür hat, kann auch das „Build-your-legend-Programm“ kaufen. Dies erklärt Simon Schell so: „Die Käufer kommen zu uns ins Werk und der Hersteller wird zur Baugarage. Wir arbeiten dann gemeinsam an dem Flugzeug.“ Die Kosten: 395.000 USD, also rund 360.000 Euro. Am teuersten ist es natürlich, wenn das Flugzeug komplett fertig ab Werk gekauft wird. Dann liegen die Kosten bei etwas mehr als 451.000 Euro.

Bisher sind 28 Mini-Mustang verkauft, mehrere befinden sich noch im Bau. Die Käufer kommen aus den USA, der Schweiz, Kolumbien, Australien, Südafrika, Bolivien, Kanada und Deutschland. ScaleWings hofft auf weitere Bestellungen und plant, die Produktion weiter auszubauen. Alles fingen als Start-up mit 35 Mitarbeitern an, seit 2023 sind es 50 Angestellte und die Tendenz sei steigend. Ein großes Ziel: Im Jahr 2025 sollen 25 ScaleWings SW-51 Mustang gebaut werden. Ein kleiner Wermutstropfen: Die nächste Bestellung könnte erst im ersten Quartal 2025 ausgeliefert werden.

Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.