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UL-Rettungsgeräte verschicken: Vorsicht Gefahrgut!

Das Gesamtrettungssystem in Flugzeugen muss regelmäßig vom Hersteller geprüft werden. Doch wie versende ich das Gefahrgut sicher und legal? Und was kostet es?

Von Dirk M. Oberländer
Rettungsgerät im UL

In Deutschland zugelassene Luftsportgeräte (UL) müssen ein Gesamtrettungssystem an Bord haben. Inzwischen bieten auch einige Hersteller der Echo-Klasse ihre Flugzeuge mit Rettung an. Moderne Rettungssysteme haben je nach Hersteller und Modell meist eine Lebensdauer von 20 beziehungsweise 24 Jahren. Innerhalb dieser Zeitspanne sind alle fünf beziehungsweise sechs Jahre Kontrollen beim Hersteller fällig. Doch wie sieht eine solche Kontrolle von Rettungsgeräten überhaupt aus?

Hier wird das gesamte Rettungsgerät auseinander gebaut und alle Bestandteile des Schirms akribisch kontrolliert. Auch die Rakete wird inspiziert und je nach Modell und Intervall mit einem frischen Treibsatz versehen. Der neue Treibsatz wird auch auf dem Datenschild vermerkt. Danach ist die Rettung fit bis zum nächsten Prüfintervall.

UL-Rettungsgerät verschicken: Worauf muss ich achten?

Doch eine Frage stellt sich vorab. Wie kommt das Gesamtrettungssystem zum Hersteller oder einem zugelassenen Wartungsbetrieb? Da die Rakete ein „pyrotechnischer Gegenstand“ ist, gilt sie als Gefahrgut. Vor dem Ausbau sollten man sich beim Hersteller informieren, wie das Rettungsgerät für den Versand gesichert werden soll. Außerdem gehört Gefahrgut in eine besondere Verpackung.

Die Hersteller BSR und Junkers bieten für ihre Rettungssysteme passende Plastikboxen zum Versand an. Diese kosten rund 50 Euro. Mit dabei sind Warnaufkleber zur Kennzeichnung des Gefahrguts.

Rettungsgerät Junkers Rettungsgerät Junkers
Rettungsgerät von Junkers (Foto: Junkers)

Welche Anbieter versenden Gefahrgut?

Jetzt ist Recherche gefragt. Denn längst nicht alle Logistikanbieter nehmen Gefahrgut an. Einige Speditionen bieten den Service ausschließlich für kommerzielle Kunden. Die Firma Skygraphics aus Wetteringen organisiert den Transport von Rettungsgeräten für Privatpersonen. Nach der telefonischen Beauftragung (02557/384 98 99) holt die Partnerspedition das Rettungsgerät direkt am Flugplatz ab. Der Gefahrguttransport erfolgt mit durchgehendem Tracking der Ware und auf Wunsch versichert.

Im Regelfall erfolgt die Abholung am Tag nach der Beauftragung. Die Kosten liegen bei 90 Euro für den reinen Versand, die Versicherung kostet 50 Euro Aufpreis. Den Rücktransport veranlasst im Regelfall der Hersteller beziehungsweise Wartungsbetrieb.

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Über den Autor
Dirk M. Oberländer

Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.

Schlagwörter
  • Rettungsgerät
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