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Privatjet einmal anders
Manche Piloten träumen von Doppeldeckern, andere von schnellen, modernen Reisemaschinen – auch Art Nalls hat einen ganz klaren Favoriten: den Sea Harrier.
Von einer Sache zu träumen, ist eins. Art Nalls jedoch hat sich seinen Traum erfüllt: Er ist der einzige Privatpilot, der einen Sea Harrier besitzt. Damit umzugehen hat er bei den US Marines gelernt, bei denen er die US-Variante des britischen Senkrechtstartes flog. 1500 Stunden Flugerfahrung hat er auf dem Muster, einziger Unterschied heute im Vergleich zu damals: Er muss sich mit seinem Team um alles selbst kümmern, und das ist bei einem so anspruchsvollen Fluggerät nicht ganz einfach.
"Bei unserer letzten Airshow am 4. Juli in St. Louis hatte ich einen Hydraulikausfall, zum Glück nichts allzu Ernstes", erzählt Art Nalls. "Letzten Endes war es nur ein kleiner Dichtungsring, der versagt hat, aber es hat uns die ganze Nacht beschäftigt, das zu reparieren." Nicht ganz einfach war es auch, die US-amerikanische Behörde FAA davon zu überzeugen, eine Zulassung des Senkrechtstartes zu erteilen. Und nicht zuletzt musste auch noch eine Versicherung gefunden werden, die dazu bereit war, den ehemaligen Kampfjet aufzunehmen. "Das war fast noch härter!"
Art Nalls fliegt den Sea Harrier in Formation mit einem tschechischen L-39-Jet, geplant sind Flüge am Donnerstag und Samstag. Ohne Zusatztanks kann der Jäger eine Stunde lang in der Luft bleiben. Bei einer Reisegeschwindigkeit von 300 Meilen pro Stunde verbraucht das Triebwerk des gezähmten Kriegers 1,8 Gallonen pro Meile.
- EAA AirVenture 2010