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Praxis-Tipp: Digitale Anflugkarten für die App inklusive
Viele Piloten wissen das nicht: Wer im Glascockpit digitale Anflugkarten nutzt, erhält dazu oft weitere Lizenzen zur Verwendung in einer App. Wir erklären, wie das funktioniert.
Es ist ein häufig übersehenes Detail, mit dem sich ordentlich Geld sparen lässt, wenn es um digitale Anflugkarten in Navigations-Apps geht: Wer in einem Glascockpit digitale Jeppesen-Anflugkarten verwendet, kann diese oft zusätzlich auf bis zu vier Tablet-Computern in verschiedenen Apps nutzen. Das ist für einzelne Besitzer von Flugzeugen ebenso interessant wie für Haltergemeinschaften und sogar Vereine.
In praktisch jedem Glascockpit stecken Luftfahrtdatenbanken, oft von Jeppesen. Sie ermöglichen die Anzeige von Flugplätzen, Funkfeuern, Lufträumen und vielem mehr. Glascockpits mit einem Multifunktionsdisplay (MFD) bieten meist zusätzlich die Möglichkeit, digitale Anflugkarten anzuzeigen: digitale Versionen der IFR- und VFR-Karten, die man auf Papier seit Jahren von Jeppesen kennt. Das geht etwa bei den G1000-Glascockpits und auch den GTN750-Navigatoren von Garmin, aber auch bei Avidynes Entegra. Großer Vorteil der digitalen Version dieser Karten: Sie sind georeferenziert, es wird also in Platznähe die eigene Flugzeugposition eingeblendet.
Bei Lizenzerwerb werden bis zu vier Schlüssel mitgeliefert
Lizenzen für die Anzeige der Anflugkarten auf einem MFD gibt es von Jeppesen für unterschiedliche Regionen, für VFR oder IFR. Der Clou: Mitgeliefert werden meist bis zu vier Lizenz-Schlüssel, die sich auf PC oder Tablet-Computer nutzen lassen. Damit können die Karten auch auf diesen Geräten angezeigt werden. Auf dem PC gab es dafür die etwas in die Jahre gekommene Software JeppView for Windows, die aber von Jeppesen nun durch die Web-Version von ForeFlight ersetzt wird.
Auch auf dem Tablet bietet Jeppesen die Kartenanzeige-Software JeppView Mobile FliteDeck nicht mehr an und verweist auf ForeFlight. Diese Einbindung in vollumfängliche Navigations-Apps ist ohnehin interessanter: ForeFlight und Garmin Pilot bieten diese Möglichkeit nach Eingabe eines der Lizenzschlüssel. Dann können die digitalen Anflugkarten oft nicht nur einzeln angezeigt werden. Sie lassen sich auch in die Moving Map einblenden. Noch ein Spartipp: Mitglieder mancher Verbände und Vereine erhalten Rabatt auf Jeppesen-Daten; Mitglieder der AOPA-Germany zum Beispiel 15 Prozent.
Thomas Borchert begann 1983 in Uetersen mit dem Segelfliegen. Es folgte eine Motorsegler-Lizenz und schließlich die PPL in den USA, die dann in Deutschland umgeschrieben wurde. 2006 kam die Instrumentenflugberechtigung hinzu. Der 1962 geborene Diplom-Physiker kam Anfang 2009 vom stern zum fliegermagazin. Er fliegt derzeit vor allem Chartermaschinen vom Typ Cirrus SR22T, am liebsten auf längeren Reisen und gerne auch in den USA.
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