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Pilatus PC-24 für unbefestigte Pisten zugelassen

Der „Super Versatile Jet“ von Pilatus Aircraft hat von der EASA die Zulassung bekommen, auch auf unbefestigten Pisten zu starten und zu landen.

Von Martin Naß
Start frei: Pilatus PC-24 auf einer unbefestigten Piste
Start frei: Pilatus PC-24 auf einer unbefestigten Piste Foto: Pilatus Aircraft

Der Schweizer Flugzeughersteller Pilatus Aircraft hat von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA die sogenannte Rough-Field-Zertifizierung erhalten. Damit kann der zweistrahlige Jet auch von Naturpisten starten und landen: Wiesen, Schotter, Sand und schneebedecktem Untergrund. Ein Video von den Tests, die in Großbritannien, Frankreich, Tschechien und in Kanada stattfanden, ist auf dem Videoportal YouTube zu sehen.

Pilatus bezeichnet das Flugzeug als Super Versatile Jet, was sich mit „überaus vielseitig“ übersetzen lässt – passend für ein Luftfahrzeug, das nicht auf befestigte Start- und Landebahnen angewiesen ist.

Testgelände: PC-24 beim Rollen auf einer Sandpiste in EnglandTestgelände: PC-24 beim Rollen auf einer Sandpiste in England
Testgelände: PC-24 beim Rollen auf einer Sandpiste in England

Die Fähigkeit, auf Hartbelagpisten verzichten zu können, ist nicht bloß ein Gimmick: Der Royal Flying Doctor Service in Australien (RFDS) versorgt die Bevölkerung bis in den kleinsten Winkel des riesigen Kontinents. Bei Notfalleinsätzen landen die Maschinen des RFDS auch im Gelände nahe des Einsatzorts. Momentan betreiben die Fliegenden Ärzte drei der Pilatus-Jets als Ergänzung ihrer Flotte. Die PC-24 kommen immer dann zum Einsatz, wenn es besonders schnell gehen muss und eine Turboprop zu langsam wäre.

Doppelte Premiere: Der erste PC-24 des australischen Royal Flying Doctor Service (RFDS) bei seiner ersten Schotterlandung in Kingoonya

Der Jet hatte sein Rollout 2014, am 1. August, dem Schweizer Nationalfeiertag. Bereits zu diesem Zeitpunkt lagen beim Hersteller so viele Bestellungen vor, dass die Produktion bis ins Jahr 2019 ausverkauft war. Erstflug war im Mai 2015; zugelassen wurde „der“ PC-24, wie es in der Schweiz heißt, Ende 2017. Angetrieben wird die Maschine, die bis zu elf Passagiere befördern kann, von zwei Williams-Turbofans des Typs FJ44-4A mit je 3420 lfb Schub. Preis: ab 10,7 Millionen US-Dollar.

Über den Autor
Martin Naß

Martin Naß war bis Ende 2021 Redakteur des fliegermagazins und dort auf UL-Themen spezialisiert.

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