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Paul Tibbets gestorben

Tibbets war Colonel der US Army Air Force und während des Zweiten Weltkriegs Pilot des B-29-Bombers Enola Gay, aus dem am 6. August 1945 um 8:15 Uhr die Atombombe Little Boy auf die japanische Stadt Hiroshimaabgeworfen wurde. Bei dem Einsatz kamen zwischen 90.000 und 200.000Menschen ums Leben. Paul Tibbets wurde mit zahlreichen Auszeichnungen –darunter das Purple Heart – geehrt und blieb bis 1966 in der Air Force. 1969 schied er als Brigadegeneral aus der US-Army aus.

Von Redaktion

Der Stern berichtete 2002 in einem Artikel über Paul Tibbets, dass dieser nie wirkliche Reue über seine Tat gezeigt hätte und es als seinen Dienst ansah: »Ja, ich würde es wieder tun, wenn die Kriegslageund die Umstände genau dieselben wären". Der rüstige 85-Jährige Pilot und Kommandant desBombers, aus dem am 6. August 1945 die erste Atombombe der Welt überder japanischen Stadt Hiroshima abgeworfen wurde, ist dadurch eine umstrittene Figur der Weltgeschichte. In den USA sehen ihn diemeisten als Helden. Tibbets wurde nicht müde, von jenem Einsatzzu erzählen, der sein Leben geprägt hat. Mehr als 140 000 Menschenkamen bei der Explosion ums Leben, Zehntausende starben später an denFolgen der Verstrahlung. »Ich war mir damals nicht bewusst, welcheAuswirkungen der Abwurf der Atombombe haben würde«, sagte er, als er einmal als Zeitzeuge eingeladen war. »Uns ging es nurdarum, alles zu tun, um die Japaner zu schlagen. Sie waren unser Feind,wir befanden uns im Krieg. Wir waren Patrioten, und wir wollten einEnde des Abschlachtens, so dass unsere Soldaten nach Hause konnten.«Obwohl Paul Tibbetsauf Befehl handelte, musste er sich den moralischen Folgen desEinsatzes stellen. Er und das nach seiner Mutter benannte Flugzeug »Enola Gay« wurden weltbekannt: er war »der Mann, der dieAtombombe abwarf«. »Nach dem Krieg traf ich Präsident Truman«, erzählte Tibbets. »Er sagtemir, ich hätte meine Pflicht getan. Wenn mich irgendjemand für denAbwurf kritisieren würde, solle ich ihn zu ihm schicken. Denn er seiderjenige, der mir den Auftrag erteilt habe.« Der pensionierte Generalist nach dem Krieg zwar viel in der Welt herumgekommen, aber nach Japankehrte er nie wieder zurück. Paul Tibbets verfügte, dass es für ihn keine Trauerfeier und keinenGrabstein geben solle. Damit wollte er Demonstrationen verhindern undkeine Pilgerstätte für mögliche Gegner des Atombombenabwurfs schaffen. Er wolle verbrannt werden, und seine Asche solle über dem Ärmelkanal verstreut werden.

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