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Passt ein 1,95 Meter großer Pilot in eine TBM 960?

Die schnelle Turboprop Daher TBM 960 bietet nun eine FADEC-Triebwerkssteuerung. Redakteur Martin Schäfer hat eine Sitzprobe gemacht.

Von Martin Schäfer
Daher TBM 960
Redakteur Martin Schäfer in der Daher TBM 960 Bild: Lucas Böckler

Zuerst die Fakten: Die schnelle, sechssitzige Turboprop von Daher ist schon seit Jahren erfolgreich auf dem Markt. In der TBM 960, die nun erstmals auf der AERO 2023 in Europa zu sehen war, gibt es viele innovative Features. Dazu zählt vor allem die elektronische Triebwerkssteuerung, die die Franzosen der eigentlich manuell bedienten PT6-Turbine verpasst haben. Das verhindert Fehlbedienungen, die zu teuren Motorschäden führen können. Auch das automatische Notfall-Landesystem HomeSafe ist verbaut – und Garmins neues PlaneSync.

Doch diesmal geht es um etwas anderes: Die unglaubliche Eleganz einer gar nicht so engen Französin will fliegermagazin-Redakteur Martin Schäfer mit 1,95 Meter Körpergröße selbst erleben. Hier sein Erfahrungsbericht:

Nur wenige Flugzeuge sind für Piloten ab 1,90 Metern Körperlänge geeignet

Groß gewachsene Menschen finden in vielen Flugzeugen keinen Gefallen am Pilotieren. Das soll mit der TBM 960 anders sein, ködert mich der französische Flugzeugbauer zum Stand auf der AERO. Die Turboprop-Single hat nicht nur eine riesige Kabinentür hinten, sondern eine eigene Pilotentür. Die sportliche Französin wirkt beim ersten Eindruck funktional und elegant zugleich.

Redakteur Martin Schäfer macht die Sitzprobe: Die Knie haben überdimensional viel Platz zum Steuerhorn.

Ein Manko: Die Pilotentür hat keinen Haltegriff. Ich klettere durch die Kabine ins Cockpit – und habe dabei nirgendwo das Gefühl beengt zu sein.

DAHER bietet mit seinem individuellen Ausstattungsprogramm viel Auswahl

Der Sitz hinter dem Piloten kann durch eine Kühlbox ausgetauscht werden. So entsteht eine Fünfer-Sitzkonfiguration. Das ist nur eine der vielfältigen Möglichkeiten aus dem Individualisierungs-Programm der Franzosen. Es gibt Optionen wie eine Sitzheizung und die elektrische Verdunkelung der Fenster, sogar eine faltbare Toilettenkabine. Der Pilotensitz lässt sich in alle Richtungen justieren, die Pedale sind verstellbar – und das kühle Leder ist beheizbar.

Redakteur Martin Schäfer sitzt auf der AERO 2023 in einer TBM 960. Gibt es genug Platz für hochgewachsene Menschen?

Genug Bewegungsspielraum in der TBM 960

Die TBM 960 ist das klassische Eigner-Flugzeug und wird den Ansprüchen an komfortables Selbstfliegen mit der Familie oder Gästen gerecht. Die TBM 960 ist ist bei gleicher Geschwindigkeit zehn Prozent sparsamer als ihre Vorgängerin, die TBM 940: Mit 308 Knoten Reisegeschwindigkeit liegt der Spritverbrauch bei 259 Litern pro Stunde.

Für solide Leistungssteigerung ist das neue Turboprop-Triebwerk PT6E-66XT von Pratt & Whitney mit einer thermodynamischen Leistung von 1844 PS verantwortlich – eine Zuwachs gegenüber dem PT6A-66D, dem Vorgängermodell in der 940, aber mit derselben Nennleistung von 850 PS.

Der Fünfblatt-Verbundstoffpropeller „Raptor“ von Hartzell ist mit dem Triebwerk über das digitale Zweikanal-Motor- und Propeller-Steuerungssystem (Engine and Propeller Electronic Control System, EPECS) verbunden. Die Triebwerksleistung wird über einen Hebel vollelektronisch gesteuert. Die Optimierung der Motorleistung und die Propellersteuerung werden dabei von der EPECS übernommen. Mehr als 100 Daten gleichzeitig werden für die Triebwerksanalyse verarbeitet.

Der unaufgeregte Luxus im Cockpit ohne Firlefanz.

Neu im Cockpit der TBM 960 ist das Garmin GWX 8000 Doppler-Wetterradar mit Überwachungsfunktionen wie Blitz- und Hagelvorhersage, Turbulenzerkennung und Unterdrückung von Bodenstörungen. Die TBM 960 präsentiert sich optimal für den langgewachsenen Piloten. Diesen Luxus muss man sich jedoch leisten wollen. Die TBM 960 kommt mit den besten Wünschen DAHERgeflogen: ab fünf Millionen US-Dollar gehts los.

Redakteur Martin Schäfer meint: Auch die Kabine ist geräumig. Für entspanntes Reisen mit der Familie oder dem Freundeskreis.

Über den Autor
Martin Schäfer

Was für den 1971 geborenen Westerwälder 1992 in Los Angeles mit der FAA-Lizenz begann, wurde pure Leidenschaft - die Aviatik. 1994 wurde der deutsche PPL in Siegerland (EDGS) anerkannt. Bevorzugt fliegt Martin Schäfer in den USA und Kanada. Nach Jahren in den visuellen Medien, sowie als internationaler Aviation-Portfolio-Manager für Großbanken in Zürich, London und Luxemburg, folgen nun der IFR in den USA und die Wasserflugberechtigung (SEP) in Kanada - sowie der Einstieg beim fliegermagazin.

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