Ökosprit statt Jet A-1
In Amsterdam gibt es Sustainable Aviation Fuel (SAF) für die Allgemeine Luftfahrt
Den Jet oder die Turboprop mit umweltfreundlichem Treibstoff tanken? Am Amsterdamer Flughafen Schiphol können das ab sofort Business-Aviation-Unternehmen und sogar private Flugzeugbetreiber: Jet Aviation, Bodendienstleister für die Allgemeine Luftfahrt an dem niederländischen Flughafen, bietet ab sofort Sustainable Aviation Fuel (SAF) von Neste an. Der Kraftstoff des finnischen SAF-Marktführers reduziert die Treibhausgas-Belastung in seiner reinen Form um bis zu 80 Prozent. Beim Sprit, der in Amsterdam verfügbar ist, wird SAF zu 38 Prozent herkömmlichem Jetfuel zugefügt. Der Kraftstoff entspricht so den Spezifikationen von Jet A-1, hat im Betrieb dieselben Eigenschaften wie der fossile Brennstoff und kann deshalb ohne zusätzliche Triebwerksmodifikation oder Zulassungen genutzt werden.
Der Biokraftstoff wird aus nachhaltigen Rohstoffen hergestellt: Zur Produktion werden Abfallstoffe wie Frittieröl und tierische Fette verwendet.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Jet Aviation anlässlich des Weltwirtschaftsgipfels – erstmalig in der Schweiz – eine beschränkte Menge SAF am Flughafen in Zürich angeboten. Der Standort Amsterdam ist nun der erste in Europa, an dem Jet Aviation den erneuerbaren Kraftstoff künftig permanent anbietet. Der Bodendienstleister will die Business-Aviation-Industrie dabei unterstützen, dass SAF langfristig zum Standardkraftstoff der Geschäftsluftfahrt wird. Denn der Branchenverband NBAA hatte erst im Oktober seine Umweltschutzziele erhöht: Bis 2050 soll die Business Aviation zu 100 Prozent klimaneutral sein.
1970 in München geboren, stieg Christof Brenner mit einem Volontariat beim Münchner Merkur in den Journalismus ein. Danach arbeitet er unter anderem bei der Bild. 1996 erwarb er seine PPL in Landshut; IFR, MEL und CPL folgten später in den USA. Brenner besitzt eine Piper Arrow II PA-28R-200, die zur Zeit in Florida stationiert ist.
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