Neues Retro-UL Junkers A50 Junior im Wellblech-Design
Die zweisitzige Junkers A50 Junior von 1929 wird zum alltagstauglichen Ultraleichtflugzeug. Der erste Prototyp des UL ist fertig.
Exklusiv als erste Luftfahrtzeitschrift durfte das fliegermagazin das neue UL Junkers A50 Junior der Junkers Flugzeugwerke besichtigen. Der Tandemsitzer von 1929 ist das zweite Projekt des Unternehmens nach dem sensationellen Nachbau der viel größeren Junkers F13.
Die originale Junior ist ein offener Wellblech-Tandemsitzer, der 1929 genau zur Wirtschaftskrise auf den Markt kam und daher wenig Erfolg hatte: Nur 69 Exemplare wurden gebaut. Das soll sich nun ändern: Vor einem Jahr hat Junkers-Chef Dieter Morszeck, früher Inhaber des Kofferhersteller Rimowa, einen Nachbau der A50 in Auftrag gegeben. Sie entstand bei Kälin Aero im Schwarzwald – das Unternehmen ist auch an der F13 beteiligt.
Dabei wurde nach den Grundsätzen vorgegangen, die bereits für das erste Projekt galten: Es geht nicht um einen originalgetreuen Nachbau, sondern um ein alltagstaugliches Flugzeug, auch wenn das Abweichungen vom Original erfordert.
Herausgekommen ist ein faszinierendes 600-Kilo-UL im Retro-Design: Der offene Tandemsitzer mit einer Haut aus Aluminium-Wellblech wird von einem Rotax 912 iS angetrieben. Das Original hatte einen Sternmotor,m doch auch aktuelle Sternmotor-Konstruktionen sind nicht so alltagstauglich wie der bewährte Rotax. Der Pilot sitzt hinten, eine Doppelsteuerung ist aber Standard – ebenso die Instrumentierung mit Garmin G3X Touch im hinteren Cockpit. Präsentiert wird jetzt der erste Prototyp, der den für die Zulassung vorgeschriebenen Belastungstest zum Opfer fallen wird.
Der Erstflug mit dem zweiten Flugzeug ist für den Herbst geplant, schon zur AERO 2022 im April soll die erste Auslieferung stattfinden. Die Zulassung erfolgt als Ultraleichtflugzeug (UL) mit 600 Kilogramm MTOM.
Für die ersten 29 Exemplare wird ein Einführungspreis von 179.000 Euro brutto angegeben. Einen ausführlichen Bericht über das Projekt veröffentlichen wir in fliegermagazin 8/2021, das am 13. Juli erscheint.
Thomas Borchert begann 1983 in Uetersen mit dem Segelfliegen. Es folgte eine Motorsegler-Lizenz und schließlich die PPL in den USA, die dann in Deutschland umgeschrieben wurde. 2006 kam die Instrumentenflugberechtigung hinzu. Der 1962 geborene Diplom-Physiker kam Anfang 2009 vom stern zum fliegermagazin. Er fliegt derzeit vor allem Chartermaschinen vom Typ Cirrus SR22T, am liebsten auf längeren Reisen und gerne auch in den USA.
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