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Neues Buschflugzeug »The Ascender«

Das Buschflugzeug »The Ascender« sieht nicht nur ungewöhnlich aus, sondern bietet auch eine perfekte Sicht nach draußen! Wie teuer ist der Bausatz? Das fliegermagazin hat mit den Entwicklern Alec Wild und Eric Lewis darüber gesprochen.

Von Isabella Sauer
»The Ascender« ist ein neues Buschflugzeug, was seinen Motor über dem Cockpitdach sitzen hat. Bild: Sebastian Thoma

Einfach mal ganz anders denken! Mit dieser Einstellung haben Alec Wild und Eric Lewis aus den USA ein ganz neues Buschflugzeug namens »The Ascender« geschaffen und auf dem diesjährigen EAA AirVenture in Oshkosh 2023 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das fliegermagazin hatte die Gelegenheit, die beiden Entwickler zu sprechen und hat sie über »The Ascender« ausgefragt.

Das Experimental-Flugzeug zog bereits am ersten Tag in Oshkosh alle Augen auf sich – schließlich sitzt der Motor nicht vorne, sondern ungewöhnlicherweise über dem Cockpitdach. Das hat einen wichtigen Vorteil: Der Motor versperrt nicht wie bei einer Piper Cub die Sicht nach draußen, sondern man sieht genauso gut wie in einem Hubschrauber!

Eric Lewis hatte die Idee für das neue Buschflugzeug »The Ascender«.Eric Lewis hatte die Idee für das neue Buschflugzeug »The Ascender«.
Alec Wild hatte die Idee für das neue Buschflugzeug »The Ascender«. Foto: Sebastian Thoma

Buschflugzeug »The Ascender« bietet vier Sitzplätze

Alec Wild hatte die Idee für »The Ascender«: »Ich bin praktisch mit dem Buschfliegen aufgewachsen. Eines Tages hatte ich mich gefragt, was können wir besser machen?« Er arbeitete gemeinsam mit Eric Lewis am neuen Experimental. Ihr Ziel: »Wir wollten etwas Einzigartiges erschaffen!«

Und so sagt Alec Wild weiter: »Es ist ein Flugzeug für die Wildnis, es bietet eine unbegrenzte Sicht nach vorne und zu den Seiten. Es ist außerdem sehr buschtauglich, genau wie der Aufbau und das starke Design.« Die beiden Männer haben viel ausprobiert und modifiziert. So helfen die Flügel dabei, langsam zu fliegen, sie sollen sehr manövrierfähig sein. Ein weiteres Highlight sind die vier Sitzplätze. »Stadionbestuhlung«, sagt Alec Wild stolz. So können auch die Passagiere hinten ein bisschen höher sitzen und haben trotzdem eine hervorragende Sicht.

Bau des Experimentals hat 18 Monate gedauert

Am ersten »The Ascender« haben die Amerikaner 18 Monate gebaut. »Wir haben die Flügel und das Fahrwerk von einem anderen Prototypen genommen, damit wir es schneller zum Fliegen bringen konnten«, erklärt Eric Lewis. Zurzeit ist das in Oshkosh gezeigte Flugzeug das einzige, was fliegt. »Aber wir wollen werksunterstützunde Eigenbauten anbieten«, verraten sie.

Bis zu vier Personen können in diesem Experimental Platz nehmen. Foto: Sebastian Thoma

Auch beim Thema Sicherheit haben die beiden Privatpiloten mitgedacht. So sollen die Flügel und die Steuerung eine sehr gute Stabilität bei niedrigen Geschwindigkeiten bieten. Der robuste Chromstahlrumpf schützt die Insassen und wurde so konstruiert, dass er die Belastungsanforderungen übertrifft. Optional können auch ein Fallschirm und Airbag-Gurte eingebaut werden.

Wie kaufe ich das neue Buschflugzeug »The Ascender«?

»The Ascender« ist als Experimental-Amateurmodell über das sogenannte Bauherrenprogramm erhältlich. Es ist laut Hersteller keine technische Erfahrung erforderlich, die Techniker werden den gesamten Prozess begleitend zur Seite stehen. Bleibt die Preisfrage: Ein komplett flugfähiges Flugzeug wird zwischen 500.000 und 700.000 US-Dollar (455.000 und 637.000 Euro) kosten. Das ist von der Avionik, Motorauswahl und der allgemeinen Ausstattung abhängig.

Fakten zum Buschflugzeug »The Ascender«

Motor: Lycoming IO-390 /210 bis 225 PS
Fest- oder Verstellpropeller
MTOM: 1134 Kilogramm
Leermasse: 680 Kilogramm
Tankvolumen: 174 Liter
Reisegeschwindigkeit: 91 Knoten
Stall Speed: 30 Knoten

Über den Autor
Isabella Sauer

Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.

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