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Neuer Einsitzer: Fusioncopter JK-02 nano auf der AERO 2025

Erkennungszeichen: einsitzig! Bei den UL-Tragschraubern zählen Einsitzer zu den Exoten. Nicht nur das macht den JK-02 besonders.

Von Toni Ganzmann
Auf der AERO 2025 zu sehen: Der einsitzige Tragschrauber JK-2 NANO.
Auf der AERO 2025 zu sehen: Der einsitzige Tragschrauber JK-2 NANO.

Auf einem kleinen Stück grünen Kunstrasens steht ein kleiner grüner Tragschrauber und vermittelt Urlaubsfeeling. Aber irgendwie fehlt etwas. Erst beim genaueren Hingucken fällt auf, dass es keinen zweite Sitz gibt. „Die meisten Piloten fliegen ohnehin alleine“, begründet Lukasz Miroslaw die Entwicklung seines einsitzigen Tragschraubers Fusioncopter JK-02 nano – ein außergewöhnliches Novum in diesem Marktsegment.

Gerade mal 70 Zentimeter ist die Kabine breit. Eigentlich dient sie nur zur Befestigung der Windschutzscheibe, denn Türen gibt es nicht. Ich bin skeptisch, ob ich meine 190 Zentimeter da hinein bekomme. „Ein Bein einfach so durchschieben, dass du rittlings den Sitz unter dir hast“, empfiehlt der Chefdesigner. Und es klappt tatsächlich und ich sitze richtig bequem im Fusioncopter JK-02 nano.

Fusioncopter JK-02 nano: Geringe Masse mit 50 PS Power

Der Tragschrauber wiegt leer 115 Kilogramm und fällt damit unter das US-amerikanische Regelwerk 14CFR Part 103. In den USA ist das die einfachste Möglichkeit in die Luft zu kommen. Einsitzig, nicht schneller als 100 km/h und maximal 19 Liter Sprit an Bord sind die Voraussetzungen, damit man keinerlei Zulassung, keine Lizenz und auch kein Medical braucht. Leider tut man sich mit dieser Freiheit diesseits des großen Wasser noch recht schwer, aber Lukasz orakelt: „Das wird kommen!“.

Um so eine geringe Masse zu erreichen, muss natürlich überall Gewicht gespart werden. Also keine Türen, für Zelle und Fahrwerk wird  leichter Verbundwerkstoff eingesetzt. Als Motor ist der der 22 Kilogramm. leichte F-23 von Hirth verbaut – ein luftgekühlter Zweitakter mit zwei Zylindern, der 50 PS Leistung liefert. Ein kleiner Monitor in Augenhöhe zeigt die wichtigsten Flug- und Betriebsdaten.

Ein Spaßgerät zum kleinen Preis

Der Rotor hat einen Durchmesser von sieben Metern und wird hydraulisch über einen Öldruckmotor aktiviert. Am Steuerknüppel sind der Hebel dafür. Außerdem sind dort der Gashebel und die Radbremse platziert. Am rückwärtigen Brandschott gibt es sogar eine Rotorbremse.

Die Steuereingaben für den Rotor werden über Schubstangen nach oben geleitet. Mit den Pedalen bewegt man den gesamten senkrechten Teil des Leitwerks.

Der JK-2 nano macht einen wirklich durchdachten Eindruck. Mit deutlich unter 50.000 Euro Verkaufspreis hat er das Zeug für einen bezahlbaren Spaßflieger. Lukasz Miroslaw verspricht, dass nur 19 Schrauben zu montieren seien, um dem Tragschrauber flugfertig zu machen. Wuchten und Justieren sind nicht nötig – einfach reinsetzen und losfliegen Aber mir stellt sich da noch die Frage,  wie man darauf seine ersten Flugversuche macht. Learning by doing?

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Über den Autor
Toni Ganzmann

Toni Ganzmann hat europäische und amerikanische Fluglizenzen für Hubschrauber, Motorflugzeuge und Luftsportgeräte und ist als SPL- und PPL-Fluglehrer (FI) und PPL-Flugprüfer (FE) tätig. Professionelle Flugerfahrung erwarb er bei den Heeresfliegern der deutschen Bundeswehr und beim Offshore-Service in den USA. Für das fliegermagazin ist er als freier Autor tätig.

Schlagwörter
  • AERO2025
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