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Neue VFR-Pflichtmeldepunkte in Hamburg

Vom 20. März 2025 an gelten am Flughafen Hamburg (EDDH) neue VFR-Pflichtmeldepunkte. Worauf müssen sich Piloten jetzt einstellen?

Von Thomas Borchert
Die Namen von Wegpunkten und die südliche Anflugroute haben sich in Hamburg geändert.
Die Namen von Wegpunkten und die südliche Anflugroute haben sich in Hamburg geändert. Bild: DFS Deutsche Flugsicherung

Vom 20. März 2025 an müssen Piloten im Raum Hamburg große Neuerungen beachten: Die DFS Deutsche Flugsicherung hat die VFR-Pflichtmeldepunkte für Flüge in der Kontrollzone von Hamburg (EDDH) fast vollständig geändert. Die Änderungen treten mit dem neuen AIRAC-Zyklus in Kraft – und mit dem Erscheinen der neuen ICAO-Karten. Weitere Änderungen in Deutschland beschreibt unser separater Artikel. Gründliche Flugvorbereitung ist absolute Pflicht!

Die größte Änderung in Hamburg betrifft An- und Abflüge von und nach Süden. Die standardisierte Route über Sierra 1 (Autobahnkreuz) und Sierra 2 (Köhlbrandbrücke) entfällt und wird durch eine Tango-Route weiter im Osten ersetzt. Von Tango 1 (B75-Brücke über der Eisenbahn) geht es entlang der Eisenbahnstrecke von Lüneburg nach Hamburg zu Tango 2, der Gleisharfe des Rangierbahnhofs Veddel am Spreehafen.

Warum neue Pflichtmeldepunkte in Hamburg?

Hintergrund der Routenverlegung ist zum einen, dass die Hindernisfreiheit auf der Strecke nicht mehr gewährleistet ist, wenn dort – wie planerisch möglich -– weitere Windkraftanlagen errichtet werden. Außerdem ist der Abriss der Köhlbrandbrücke geplant, die Autobahn nördlich des Elbtunnels wird übertunnelt und deshalb nicht mehr erkennbar.

Die Route vom Yachthafen Wedel (früher Whisky 1) entfällt komplett, weil sie so selten genutzt wird. Der Einflugpunkt an gleichem Ort heißt nun Hotel. Auch die Benennung von Whisky 2 (Autobahnkreuz A7/A23) ergibt nun keinen Sinn mehr. Weil die Anflugroute vom früheren Punkt Charlie (Funkmasten) weiter hierhin führt, heißen diese Punkte nun Papa 1 (Funkmasten) und Papa 2 (Autobahnkreuz).

Neue Warteschleifen am Flughafen Hamburg

Im Osten der Stadt bleibt es bei Delta. im Norden besteht weiterhin das Routing über November 1 und 2. Auch die Warteschleifen direkt am Flughafen Hamburg haben sich geändert. Das neue Anflugblatt finden Sie hier zur Ansicht – weil es veralten kann mit der Warnung: Nicht zur Navigation geeignet.

Wie immer bleibt es dabei: Auf Bitten des Piloten und aus anderen Gründen können die Lotsen je nach Verkehrslage auch andere als die veröffentlichten Routen freigeben. Dabei bleibt der Pilot für den vorgeschriebenen Abstand von Hindernissen verantwortlich.

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Über den Autor
Thomas Borchert

Thomas Borchert begann 1983 in Uetersen mit dem Segelfliegen. Es folgte eine Motorsegler-Lizenz und schließlich die PPL in den USA, die dann in Deutschland umgeschrieben wurde. 2006 kam die Instrumentenflugberechtigung hinzu. Der 1962 geborene Diplom-Physiker kam Anfang 2009 vom stern zum fliegermagazin. Er fliegt derzeit vor allem Chartermaschinen vom Typ Cirrus SR22T, am liebsten auf längeren Reisen und gerne auch in den USA.

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