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Nachhaltiger SAF-Treibstoff am Flughafen Paris-Saclay-Versailles

Der Energiekonzern TotalEnergies und Flugzeugbauer Daher starten ein Pilotprojekt bei Sustainable Aviation Fuel (SAF).

Von Dirk M. Oberländer
Betankung mit SAF-Treibstoff

Seit Kurzem ist am Flugplatz Paris-Saclay-Versailles (LFPN) nachhaltiger Treibstoff verfügbar. Dabei handelt es sich um Kerosin mit einer 35-prozentigen Beimischung synthetischer Kraftstoffe aus Reststoffen der Kreislaufwirtschaft. Für die Nutzung des SAF sind keine Änderungen an den Luftfahrzeugen nötig. Durch die Verwendung des nachhaltigen Treibstoffs sinkt die CO2-Emission um 30 Prozent gegenüber der Nutzung rein fossiler Kraftstoffe. Der Flugplatz ParisSaclay-Versailles war bislang unter dem Namen Toussus-le-Noble bekannt und gilt als einer der wichtigsten Plätze für die Allgemeine Luftfahrt bei Paris.

Mit dem gemeinsamen Projekt möchten die beiden französischen Unternehmen die Dekarbonisierung der Luftfahrt vorantreiben. Der Flugzeughersteller Daher betreibt am Flughafen einen Wartungsstandort. Er nutzt den neuen Kraftstoff zum Betrieb seiner Flugzeuge der Muster TBM und Kodiak. TotalEnergies bietet in Paris-Saclay-Versailles zusätzlich zum nachhaltigen Kerosin zwei Ladesäulen für Elektroflugzeuge. Für den Treibstofftransport aufs Vorfeld werden vier Tankfahrzeuge mit Elektroantrieb eingesetzt. Bis 2030 will der Energiekonzern die Produktion von Sustainable Aviation Fuel auf 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr ausbauen.

Flughafen Paris-Saclay-Versailles als Inkubator

„Der Flughafen Paris-Saclay-Versailles ist ein echter Inkubator für die Förderung einer nachhaltigen und innovativen Luftfahrt“, sagte Sebastien Couturier, Direktor des Flughafens Paris-Le Bourget und der Flugplätze für die allgemeine Luftfahrt. „Nach der Installation von Ladestationen, die das Wachstum der elektrischen Luftfahrt im Jahr 2023 unterstützen sollen, zielt diese neue Initiative zur Dekarbonisierung der allgemeinen Luftfahrt vor allem auf die auf der Plattform vorhandenen Reiseflugzeuge und Hubschrauber ab. Wir sind davon überzeugt, dass dieses nachhaltige Angebot an Flugkraftstoff eine steigende Nachfrage generieren wird, die es uns ermöglichen wird, den gesamten Flugbetrieb schrittweise zu dekarbonisieren.“

Nach den Klimaschutzzielen der EU soll der Luftverkehr bis zum Jahr 2050 klimaneutral sein. Dazu soll der Anteil an SAF in den kommenden 26 Jahren auf mindestens 70 Prozent steigen. Darüber hinaus soll die Nutzung von Strom und Wasserstoff ausgebaut werden. Als zusätzliche Maßnahme zur Schadstoffreduktion gilt das EU-weite Emissionshandelssystem (EHS).

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Über den Autor
Dirk M. Oberländer

Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.

Schlagwörter
  • SAF
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  • Total Energies
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