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Nach der Weltumfliegung 2007: „Rosen-Flieger“ startet zur großen Afrika-Tour
Der Privatpilot Uwe Thomas Carstensen (64) bereitet seine mit roten Rosen verzierte Cessna derzeit auf das zweite große Abenteuer vor: Am 1. November wird er gemeinsam mit Co-Pilot Martin Grohganz vom Flughafen Hannover zum 28.000 Kilometer langen Flug rund um Afrika abheben.
Die erste Reiseetappe dauert vom 1. November bis zum 4. Dezember. In geplanten 70 Flugstunden wollen die hannoverschen Piloten mit einer Cessna T206H über den Balkan und Griechenland nach Ägypten fliegen und von dort den östlichen afrikanischen Kontinent überqueren, um schließlich an den südlichsten Punkt der Reise, Kapstadt in Südafrika, zu gelangen. Bis dahin werden die Piloten in 13 Orten zwischenlanden, darunter Luxor in Ägypten, Khartum im Sudan, Addis Abeba in Äthiopien, Kampala in Uganda oder Arusha in Tansania. Die Endstation der ersten 15.600 Kilometer langen Etappe bildet Windhuk in Namibia
Eine besondere Herausforderung bei der Reisevorbereitung bildet die Versorgung mit Flugbenzin. „Wir haben Spediteure und Handlingsagenten damit beauftragt, Fässer mit Flugbenzin zu den Flughäfen zu transportieren“, berichtet Carstensen. Außerdem haben noch nicht alle Länder, die die Rosenflieger besuchen wollen, Reisevisa erteilt. Sofern Regierungen die Einreise verweigern sollten, müssen die Piloten kurzfristig eine Überfluggenehmigung beantragen. Für diesen Fall wurde die Cessna mit einem Zusatztank für 400 Liter Flugbenzin ausgerüstet. Dafür sind die vier Sitze hinten in der Kabine ausgebaut worden.Carstensen, der während seiner Weltumfliegung 2007 mit seinem „Rosen-Flieger“ große Sympathien und viel Interesse geweckt hatte, sieht in den extremen Temperaturunterschieden und den Klimazonen auf dem afrikanischen Kontinent große fliegerische Herausforderungen. „In den Tropen können plötzlich sehr starke Gewitter auftreten und in Wüstenregionen ist der Sandsturm unser Hauptfeind“, sagt Carstensen. Im Vergleich zur Natur stellen Lücken in der Infrastruktur auf manchen afrikanischen Flugplätzen eher ein kleines Problem dar. Aber auch hier hat Carstensen vorgesorgt und zwei Ersatzreifen an Bord genommen. Auf dem Weltflug 2007 hatte die Cessna im indischen Kalkutta einen Plattfuß und erst mit Hilfe der Lufthansa konnte die Panne damals behoben werden. Besonders gespannt sind die Piloten auf den Flugabschnitt zwischen Timbuktu in Mali und der algerischen Küste: Hier gilt es, die Sahara in etwa 15 Flugstunden zu überqueren.
Wie schon auf dem Weltrundflug 2007 wird Carstensen auch in Afrika Projekte der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) besuchen. Die DSW initiiert Aufklärungskampagnen und Familienplanungsprojekte. In der Nähe von Addis Abeba in Äthiopien und in Arusha in Tansania werden die Piloten aus Hannover Bildungszentren des DSW besuchen, die Jugendliche darauf vorbereiten, in Jugendclubs über HIV-Prophylaxe und Verhütungsmethoden aufzuklären. Der dritte Besuch gilt einem DSW-Projekt in Ugandas Hauptstadt Kampala. Hier werden Kinder und Jugendliche aufgefangen und erhalten eine schulische Bildung, die Gewalt oder sexuelle Misshandlungen durchlitten haben. Carstensen wird die einheimischen Verantwortlichen der Projekte nach ihren Wünschen fragen und anschließend finanzielle Unterstützung leisten. Die Spendengelder werden von der MUTStiftung zur Verfügung gestellt, die Carstensen zusammen mit seiner Frau 2005 gegründet hat.
Das Rosen-Flugzeug ist eine Cessna T206H. Ein robustes und gutmütiges Mehrzweckflugzeug, das durch den Ausbau der hinteren vier Sitze zum Frachtflugzeug wird. Mit großen Rädern ausgestattet, kann die Cessna, die seit über 50 Jahre gebaut wird, auf Holperpisten von nur 300 Metern Länge starten und landen. Piloten bezeichnen die Maschine respektvoll als „Busch-Flieger“. Mit einem 310 PS starken Motor erreicht das Flugzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 314 km/h. Die Reisegeschwindigkeit beträgt 250 km/h.
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