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Kehrtwende beim Flughafen Essen-Mülheim?
Seit Jahren ist die Zukunft des Flughafens Essen-Mülheim (EDLE) ein Streitfall. Jetzt gibt es eine neue Entwicklung
Die Essener CDU möchte die Zukunft des Flughafens Essen-Mülheim noch einmal überdenken. Eigentlich wollten die Gesellschafter – die Städte Mülheim an der Ruhr und Essen zu gleichen Teilen – spätestens im Jahr 2034 den Flugbetrieb in EDLE einstellen. So lange währt die den örtlichen Sportfliegern garantierte Nutzungsdauer des 140 Hektar großen Geländes.1994 hatten die beiden Städte den entsprechenden Ausstiegsbeschluss gefasst. Das Gelände sollte nach der Flugplatzschließung anderweitig genutzt werden, etwa für neue Wohnungen und Gewerbeflächen. Ein genaues Konzept dafür gibt es aber noch nicht.
Nach dem jüngsten Kreisparteitag der Essener CDU heißt es nun, man solle die „Weiterführung des Flugbetriebs nicht kategorisch ausschließen“, berichtet die Tageszeitung WAZ. In einer Pressemitteilung drückte der Deutsche Aero Club bereits seine Freude über diese Kehrtwende aus. Als Gründe für den plötzlichen Sinneswandel gibt der Essener Ratsherr Guntmar Kipphardt im Gespräch mit der WAZ unter anderem an, dass man sich den zukünftigen Entwicklungen der Luftfahrt nicht verschließen könne. Lufttaxis und Frachtdrohnen seien zwar noch Zukunftsmusik. Andererseits arbeiteten aber große Konzerne wie Boeing und Airbus – wie auch zahlreiche kleinere andere – an solchen Luftfahrzeugen. Und irgendwo, so die Idee, müssen diese Geräte starten und landen: Warum nicht auch mitten im Ruhrgebiet? Bis dahin dürfte es aber noch ein langer Weg sein, denn bislang steht die Essener CDU mit ihrer Kehrtwende allein da. Die Parteifreunde aus Mülheim scheinen bislang wenig überzeugt vom neuen Kurs; Gegenwind gibt es außerdem von den anderen Parteien in beiden Rathäusern sowie von einer Bürgerinitative, die seit Jahren gegen den Fortbestand des Flughafens arbeitet.
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