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Junkers A60 – Premiere auf der Aero in Friedrichshafen!
Erst die F13, dann die A50 Junior – nun hat der Nachfolger des berühmten Flugzeugbauers Junkers den dritten Wellblech-Flieger geschaffen.
Es ist ein postmoderner Mix: Wellblech-Außenhaut wie bei den historischen Junkers-Typen, Einziehfahrwerk mit Bugrad wie bei viel jüngeren Flugzeugen, Rotax 915 iS wie in Highperformance-ULs, Garmin-Glascockpit „state of the art“, offenes Side-by-side-Cockpit wie bei einer Kinner Sportster aus den späten zwanziger Jahren oder einer Fk 14 Le Mans aus der Gegenwart …
Die Junkers Flugzeugwerke haben sich alle Freiheiten genommen, aus der Luftfahrtgeschichte zu nehmen, was ihnen gefällt, und daraus ein Flugzeug zu bauen, das in keine herkömmliche Kategorie passt.
Junkers A60: Wellblech bestimmt das Erscheinungsbild
Die A60 konterkariert alle Erwartungen – sowohl an ein Retro-Design als auch an ein modernes Flugzeug. Einzig die Wellblechtechnik war gesetzt, das Markenzeichen des 2018 in der Schweiz gegründeten Unternehmens, das sich als Nachfolger des legendären deutschen Flugzeugbauers versteht. Wie schon bei den Replikaten des Passagierflugzeugs F 13 und des Zweisitzers Junkers A50 Junior bestimmt Wellblech das Erscheinungsbild der A60.
Die Junkers A60 gibt es offen oder mit geschlossenem Cockpit
Technisch bedient sich die jüngste Junkers bei der A50. Die Außenflügel sind identisch, haben aber ein breiteres Mittelstück. Das kommt der Spurweite des Hauptfahrwerks zugute, dessen Beine an den äußeren Enden des Mittelstücks angeschlagen sind. Auch das Leitwerk stammt von der A50. Der Rumpf ist neu und natürlich breiter als beim Tandemsitzer. Wem das offene Side-by-side-Cockpit der A60 zu windig ist, der kann auch eine geschlossene Kabinenhaube bekommen. Angetrieben wird der neue Zweisitzer wie die A50 von einem Rotax 912 iS, der seine 100 PS auf einen (am Boden) einstellbaren Drei-Blatt-Festpropeller überträgt.
Auf der AERO 2022 hat Junkers die Prüfzelle der A60 ausgestellt. Mit ihr beginnen im Juli die Strukturtests für die Zulassung über den DULV. Entwickelt und gefertigt wurde das 600-Kilo-UL wie die beiden Vorgängermuster in Zusammenarbeit mit Kaelin Aero Technologies im baden-württembergischen Oberndorf. Firmenchef Dominik Kälin, auf der AERO mit dem fliegermagazin Award in der Kategorie „Unternehmerpersönlichkeit des Jahres“ ausgezeichnet, kann zurzeit noch nicht sagen, wann die A60 zum ersten Mal fliegen wird. Aber er ist sich sicher: „Vor der nächsten AERO.“
Peter Wolter kam vom Drachenfliegen zur motorisierten Luftfahrt und von der Soziologie zum Journalismus. Er steuert ULs sowie E-Klasse-Maschinen und hat sein eigenes UL (eine Tulak) gebaut.
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