News

/

Hohe Steuern drohen bei Italienflügen

Mit dem Gesetzespaket "Rettet Italien" hat die italienische Regierung eine extrem hohe Luxussteuer auf Flugzeuge eingeführt. Das größte Problem: Sie gilt auch für Besucher des Mittelmeerstaates

Von Redaktion
Eigentlich ist Italien ein tolles Flugziel (im Bild der Gardasee)
Eigentlich ist Italien ein tolles Flugziel (im Bild der Gardasee) Martin Kienzer

450 Euro Steuer pro Jahr für einen Motorsegler, 2675 Euro für eine Cessna 172, und abhängig vom MTOW immer mehr – diese Beträge kassiert der italienische Staat ab sofort von Flugzeugbesitzern im Lande. Zwar gibt es wohl Ausnahmen für gewerbliche Flugzeuge und offenbar auch für Vereine; ebenso scheinen ULs ausgeschlossen zu sein.Aber abgesehen davon, dass dieses Steuergesetz die Allgemeine Luftfahrt in Italien zum Erliegen bringen dürfte, birgt es echten Sprengstoff für Piloten im übrigen Europa: Der Jahresbetrag ist auch fällig für alle Italien besuchenden Flugzeuge, die länger als 48 Stunden im Land bleiben. Schon ein Überflug des Mittelmeerlands wird so zum Risiko – und erst recht ein noch so kurz geplanter Besuch: Zwingt etwa ein technischer Defekt oder ein plötzlicher Fluglotsenstreik zu einem unerwarteten Aufenthalt über mehr als zwei Tage, wird die Steuer fällig. Noch fehlen Details darüber, wie die Steuer in der Praxis erhoben werden soll. Auch arbeitet die AOPA derzeit mit Hochdruck an einer Lösung zumindest für Flugzeuge anderer Länder, die Italien besuchen wollen. So ist fraglich, ob das Steuergesetz mit den ICAO-Regeln vereinbar ist. Auch wird eine Unterschriften-Aktion vorbereitet. Wir halten Sie auf dem Laufenden – aber derzeit muss bis auf Weiteres zu großer Vorsicht geraten werden, wenn Italien mit dem eigenen Flugzeug besucht werden soll. Der auf der Hand liegende, aber traurige Kurzkommentar: Die spinnen, die Römer!

Schlagwörter
  • Aktuell