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Hoffmann Propeller aus Rosenheim ist insolvent: Wie geht es weiter?
Seit mehr als 60 Jahren ist Hoffmann Propeller in der Branche fest verankert. Nun ist die Zukunft unklar. Das Unternehmen hat einen Insolvenzantrag gestellt.
Schlechte Nachrichten aus Rosenheim: Das Unternehmen Hoffmann Propeller musste Insolvenz anmelden. Das geht aus einem offiziellen Schreiben für Kunden und Geschäftspartner hervor, was dem fliegermagazin vorliegt. Der Geschäftsbetrieb wird jedoch zunächst fortgesetzt, es heißt: „Im Auftrag des Insolvenzgerichts werden derzeit die Fortführungsaussichten geprüft und mögliche Investoren gesucht.“
Der deutsche Propeller-Hersteller hat eine lange und traditionsreiche Geschichte. Zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gründeten Ludwig Hoffmann und Richard Wurm die Firma. Zunächst gab es sechs Mitarbeiter, die Propeller für Motorsegler herstellten.
Hoffmann Propeller kann keine Prognose für die Zukunft ausgeben
Aktuell könne Hoffmann Propeller lediglich die Monate August und September ausrichten. Eine Prognose über diesen Zeitraum hinaus sei zum jetzigen Zeitpunkt noch ungewiss. CEO Stephan Wurm schreibt: „Trotz intensiver Bemühungen und zahlreicher Sanierungsmaßnahmen war es uns leider nicht möglich, die finanzielle Stabilität unseres Unternehmens, ohne den Schritt der Insolvenzantragstellung wiederherzustellen.“
Hoffmann Propeller ist vorrangig durch die Arbeit mit historischen Flugzeugen bekannt. Für Junkers Ju-52, Supermarine Spitfire oder Messerschmitt M 17 – die 63 Mitarbeiter konnten für die historischen Flieger neue Propeller herstellen. Aber auch um aktuelle Flugzeuge kümmert sich die Firma. Dabei setzt es auf eine spezielle Holz-Composite-Bauweise. Das heißt: Die Nabe und die Haube werden aus Aluminium gefertigt, im Fußbereich sind die Blätter aus hochverdichtetem Kunstharzpressholz und ganz außen aus leichten Fichtenholz.
Geschäftsführer Hoffmann Propeller: „Derzeit prüfen wir alle Optionen“
Geschäftsführer Mark Härtenberger sagte dem fliegermagazin: „Wie es weitergeht, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden. Derzeit prüfen wir intensiv alle Optionen, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.“ Dazu gehöre auch der enge Austausch mit den Kunden sowie die gezielte Suche nach Investoren und weiteren Interessenten.
Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.
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