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AERO 2024: Was tut sich bei den Elektroflugzeugen?
Elektroflugzeuge, hybride Antriebe und Wasserstoffkonzepte machen
große Fortschritte. Diese Neuheiten sind in Friedrichshafen zu sehen.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt in der Allgemeinen Luftfahrt eine immer wichtigere Rolle – auch auf der AERO 2024. In der Halle A7 sind die Aussteller zu dem Thema als e-flight-expo vereint. In anderen Hallen sind sie durch die grünen Ballons des AERO Sustainable Aviation Trail (Nachhaltigkeitspfad) zu erkennen.
In diesem Jahr sind es so viele wie noch nie zuvor. Dabei geht nicht nur um Elektroantriebe, sondern auch ums Fliegen mit Wasserstoff und Brennstoffzellen sowie um nachhaltig produzierte Treibstoffe und neue aerodynamische Konzepte. Das fliegermagazin sagt, was sich im Bereich „Nachhaltige Antriebe“:
Aura Aero
Das in Toulouse ansässige Start-up Aura Aero entwickelt derzeit die Integral E, ein elektrisch angetriebener Zweisitzer. Im Februar hat der Prototyp seinen Roll-out: Der Flieger startete zum ersten Mal seinen Elektromotor und rollte selbstständig. In wenigen Wochen startet die Flugerprobung, die Aufnahme des regulären Flugbetriebs ist für 2026 geplant.
Auf der AERO 2024 wird der Prototyp zu sehen sein. Ein Schwestermodell ist mit konventionellem Antrieb in Entwicklung. Aura Aero wurde 2018 am Flughafen Toulouse-Francazal (LFBF) gegründet. A7-301
Corsair e-Motion
Jörg Hollmann von JH Aircraft zeigt seine Corsair e-motion erneut am Stand von Air bp. Das Elektroflugzeug soll als 120-Kilo-UL zugelassen werden. Es stehen Batterien mit bis zu 14 kWh zur Verfügung, die bis zu zwei Stunden Flugzeit erlauben und in etwa viereinhalb Stunden an der Steckdose oder in etwa eineinhalb Stunden im Schnellladeverfahren wieder aufgeladen sind.
Als Antrieb dienen die Motoren HPD16 oder HPD20 von Geiger Engineering. Zur Standardausstattung gehören unter anderem ein lenkbares Spornrad sowie eine vollautomatische Batterie- und Motorsteuerung. Die Reisegeschwindigkeit liegt bei 160 km/h. A5-305
Diamond Aircraft eDA40
Im Sommer 2023 absolvierte die vollelektrische eDA40 ihren Erstflug. Sie soll das erste nach EASA/FAA Part 23 zertifizierte Elektroflugzeug werden – und das erste mit Gleichstrom-Schnellladesystem. Angetrieben wird die eDA40 von einem ENGINeUSTUM-Elektromotor von Safran Electrical & Power mit EPS-Batteriemodul. Das Flugzeug basiert auf dem bewährten Viersitzer DA40, hat aber nur zwei Plätze.
Die Flugzeit mit einer Ladung soll voraussichtlich 90 Minuten betragen. Es wird erwartet, dass die Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlichen Kolbenmotorflugzeugen um bis zu 40 Prozent gesenkt werden können. Die eDA40 könnte auch in der Flugshow der AERO 2024 am Samstag zu sehen sein. A4-316
Elektra Solar
Vergangenes Jahr war die Elektra Solar ein Highlight auf der AERO 2023, denn der Hersteller hatte gerade die Einzelzulassung für den Prototypen erhalten und war dort erstmals zu sehen. In diesem Jahr kann nun die UL-Musterzulassung des Zweisitzers gefeiert werden!
Der Tiefdecker mit Sidy-by-side-Cockpit wird von zwei in Reihe angebrachten Elektromotoren des Typs HPD50 von Geiger angetrieben. Die Reisegeschwindigkeit liegt bei 120 km/h, der größere Akku sorgt sogar für eine Flugzeit von bis zu 3,5 Stunden. A7-304
VoltAero
Das französische Unternehmen VoltAero bringt sein Elektro-Hybrid-Testflugzeug Cassio S mit Hybrid-Triebwerk für 100-prozentige Nutzung nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF) mit auf die AERO 2024. Es ist aber auch ein Mock-up des Elektro-Hybrid-Flugzeugs Cassio 330 zu sehen. Es wird für Batteriespannungen von bis zu 800 Volt qualifiziert sein. Safran Electrical & Power ist für die Entwicklung der Antriebs- und Stromverteilungssysteme zuständig. A7-101
Liaoning Ruixiang
Ein Blickfang der AERO 2024 ist auch die RX1E von Liaoning Ruixiang. Das ist Chinas erstes zweisitziges elektrisches Leichtsportflugzeug, das technologische Innovation und Umweltschutz vereinen soll. Es werden eine reine Lithiumbatterie und ein Permanentmagnetmotor genutzt. Die Reichweite liegt bei bis zu 240 Kilometern, die Flugdauer wartet mit maximal 150 Minuten auf.
Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.
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