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Gulfstream G700 erhält Zulassung durch die FAA

Der Neuzuwachs der Gulfstream-Flotte hat mit einiger Verspätung die Zulassung durch die US-amerikanische Luftfahrtbehörde FAA erhalten – mit noch besseren Perfomance-Werten als ursprünglich angekündigt.

Von Alexander Busch
Eine Gulfstream G700 im Flug vor hügeliger Landschaft.
Der neueste Flottenzuwachs von Gulfstream Aerospace wurde von der FAA zertifiziert. Bild: Gulfstream Aerospace

Eigentlich sollte bereits vor zwei Jahren mit der Auslieferung begonnen werden – jetzt hat die US-amerikanische Luftfahrtbehörde endlich grünes Licht gegeben: Die neue Gulfstream G700 hat am 29. März die Musterzulassung erhalten. Der Flottenzuwachs des Flugzeugherstellers aus Savannah, Georgia, zählt in die Kategorie der Ultralangstreckenjets. Mit einer Reichweite von 7750 nautischen Meilen bei einer Geschwindigkeit von Mach 0.85 ist das durchaus eine berechtigte Bezeichnung.

Dieser Wert liegt rund 250 nautische Meilen über den ursprünglich angekündigten 7500 Meilen. Dem Hersteller gelang damit eine deutliche Verbesserung der Reichweite im Vergleich zu der ursprünglich genannten Entfernung. Wer bereit ist, auf rund 1000 nautische Meilen zu verzichten, erhält dafür eine erhöhte Reisegeschwindigkeit von Mach 0.90 – damit ist die G700 das schnellste Flugzeug im Gulfstream-Portfolio.

G700 bietet niedrigsten Kabinendruck bei Businessjets

Die Gulfstream punktet jedoch nicht nur bei der Geschwindigkeit, sondern auch beim Thema Komfort für die maximal 19 Passagiere. Besonders druckempfindlichen Personen dürfte die G700 zusprechen. Denn bei einem Flug auf einer Reiseflughöhe von 41.000 Fuß entspricht der Kabinendruck an Bord einer Höhe von 2.840 Fuß – das ist der niedrigste Wert unter allen Businessjets. Neben einem verbesserten Wohlempfinden reduziert das auch die Müdigkeitserscheinungen deutlich. Überdies verspricht der Hersteller eine „flüsterleise“ Kabinenlautstärke und bewirbt die 20 ovalen Panoramafenster.

Auch im Cockpit spart Gulfstream keine Mühen. Wie bereits in der G500/G600-Familie ist auch in der G700 das Symmetry Flight Deck mit Side-Sticks verbaut. Auf den beiden Head-up-Displays können sich die Piloten verschiedenste Anzeigen einblenden lassen, unter anderem das „Combined Vision System“ (CVS). Dieses soll das Situationsbewusstsein des Piloten unterstützen und kombiniert verschiedenste visuelle Techniken. Vereinfacht gesagt, lässt sich so beispielsweise durch Wolken schauen. Von hier aus lassen sich auch die beiden Rolls-Royce Pearl 700 Triebwerke steuern, mit jeweils über 80 Kilonewton Schub.

Das moderne Glascockpit der Gulfstream G700.Das moderne Glascockpit der Gulfstream G700.
Das Cockpit der G700 ist mit modernsten Instrumenten ausgegstattet. Bild: AirTeamImages

Die G700 stellte Gulfstream Aerospace erstmals im Oktober 2019 auf der Geschäftsluftfahrtmesse NBAA-BACE der Öffentlichkeit vor. Es handelt sich dem Flugzeug um eine Weiterentwicklung der G650, unter anderem wurden der Rumpf um drei Meter verlängert und die Winglets neu konstruiert. Der Erstflug des Prototyps erfolgte bereits sechs Monate später im Februar 2020.

Die Zulassung der G700 war für das Jahr 2022 geplant – erfolgte also mit fast zwei Jahren Verspätung. Das ist unter anderem auf geänderte Vorschriften zurückzuführen. Die G700 soll nicht die einzige Neuzulassung in diesem Jahr bleiben, Gulfstream arbeitet parallel an der Zertifizierung der G800. Vorerst aber ist jetzt der Weg frei für die Auslieferung der G700.

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Über den Autor
Alexander Busch

Alexander Busch, Jahrgang 2002, studiert im bayerischen Eichstätt Journalistik mit Schwerpunkt Politik und Gesellschaft – Luftfahrt stand leider nicht zur Auswahl. Die schon seit der frühen Kindheit vorhandene Leidenschaft für die Fliegerei lebt der gebürtige Braunschweiger im Luftsportverein seiner Universitätsstadt aus. Dort begann er im Frühjahr 2021 mit dem Segelfliegen. Etwa ein Jahr später lag die Lizenz bereits im Briefkasten, es folgte die Umschulung auf Reisemotorsegler und anschließend die UL-Lizenz.

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