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Große Pläne: DFS modernisiert ADS-B-Infrastruktur

Die Deutsche Flugsicherung plant die Modernisierung von ADS-B und die Neueinführung eines Navigationssystems auf Satellitenbasis – das interessiert auch die EU.

Von Alexander Busch
Ein Fluglotse im Kontrollturm Düsseldorf bei der Arbeit.
Die beiden Projekte dienen der Modernisierung der Navigationsinfrastruktur – und werden von der EU gefördert. Bild: DFS Deutsche Flugsicherung

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) plant eine Modernisierung der Navigationsinfrastruktur im deutschen Luftraum. Konkret sind dazu derzeit zwei Großprojekte in Planung. Zum einen der Ausbau der Ortungstechnologie Automatic Dependent Surveillance – Broadcast (ADS-B). Diese dient der Erfassung von Positionsdaten von Flugzeugen. Zum anderen führt die DFS an etwa 60 deutschen Flughäfen und Flugplätzen die Perfomance-Based Navigation (PBN) ein, die vermehrt auf Satellitennavigation basiert.

Vor kurzem erhielt die Deutsche Flugsicherung jetzt im Rahmen des »Connecting Europe Facility«-Programms der EU den Zuschlag über Fördermittel in Höhe von 9,6 Millionen Euro. Damit werden beide Projekte zur Modernisierung der Flugsicherheitsinfrastruktur bis Ende 2027 gefördert.

Modernisierung von ADS-B und Einführung von PBN

Die Ortungs- und Überwachungstechnologie ADS-B soll zukünftig den unteren und oberen Luftraum vollständig abdecken. Die hochpräzise Technologie sorgt für noch mehr Genauigkeit in der Flugführung. So soll in Zukunft auf ein Teil der konventionellen Radaranlagen verzichtet werden können. Das ermöglicht langfristig mehr Effizienz und große Kosteneinsparungen, da ADS-B-Sensorsysteme gegenüber Radarantennen deutlich kleiner und wesentlich kostengünstiger sind.

Performance-Based Navigation (PBN) vereint europaweite Standards in der Flugführung. In Deutschland werden bis zum Jahr 2030 mehr als 2.500 Verfahren angepasst und die aus Redundanzgründen erforderliche Bodeninfrastruktur für DME erweitert. Auf diese Weise wird mehr Luftraumkapazität geschaffen. Darüber hinaus lassen sich Flugverfahren grundsätzlich genauer planen und abfliegen als bisher – insbesondere im Flughafen-Nahbereich. PBN wird bereits an einigen Flughäfen umgesetzt, beispielsweise in Hamburg.

Zusätzlich geht es auch um die Einrichtung eines sogenannten „Minimum Operational Network“ im deutschen Luftraum, das die Navigation von Luftfahrzeugen im Falle eines Ausfalls von Satelliten-Navigationssystemen sicherstellt.

Über den Autor
Alexander Busch

Alexander Busch, Jahrgang 2002, studiert im bayerischen Eichstätt Journalistik mit Schwerpunkt Politik und Gesellschaft – Luftfahrt stand leider nicht zur Auswahl. Die schon seit der frühen Kindheit vorhandene Leidenschaft für die Fliegerei lebt der gebürtige Braunschweiger im Luftsportverein seiner Universitätsstadt aus. Dort begann er im Frühjahr 2021 mit dem Segelfliegen. Etwa ein Jahr später lag die Lizenz bereits im Briefkasten, es folgte die Umschulung auf Reisemotorsegler und anschließend die UL-Lizenz.

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