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Großbrand am Flugplatz Hockenheim: Hallen mit zehn Flugzeugen brennen nieder

Sieben ULs und drei weitere Maschinen wurden beim Brand zerstört. Sie hatten jeweils einen Wert zwischen 50.000 und 300.000 Euro. Auch drei Tage nach dem Unglück ist die Anteilnahme anderer Vereine am Unglück groß.

Von Isabella Sauer
Zwei Hangar am Flugplatz Hockenheim stehen in Flammen.
Zwei Hangar am Flugplatz Hockenheim stehen in Flammen. Zehn Flugzeuge wurden komplett zerstört. Bild: Facebook-Seite: Freiwillige Feuerwehr Hockenheim

Anfang der Woche dürfte jeder Privatpilot und Luftfahrtenthusiast bei dieser Nachricht mitgelitten haben: In der Nacht zum Montag, 19. Juni, sind zwei Hangar des Sportfliegerclubs Hockenheim in Brand geraten. In einer Pressemitteilung teilte der Club, der am Sonderlandeplatz Auchtweid nahe der bekannten Formel1-Rennstrecke bekannten Stadt Hockenheim sitzt, mit: „Zwei aneinander gebaute Hangars inklusive des kompletten Inhaltes wurden zerstört.“

Die Freiwillige Feuerwehr wurde gegen kurz nach halb 12 alarmiert. Aus Retterkreisen heißt es, dass bereits auf dem Weg zum Flugplatz Hockenheim der Feuerschein zu sehen war. Eine Piaggio P.149 stand vor den Gebäuden und konnte von den Feuerwehrleuten gerettet werden. Alle anderen zehn Flugzeuge gingen lichterloh in Flammen auf und verbrannten. Eine Brandbekämpfung war nur noch von außen möglich, da die Einsturzgefahr sehr hoch gewesen sein soll. Mit Hilfe vom Technischen Hilfswerk (THW) und deren Geräten sollen Teile der Hallen 2 und 3 abgetragen worden sein. So konnten Flamen und Glutnester weiter abgelöscht werden. Erst zehn Stunden nach der Alarmierung konnten die letzten Kameraden der Feuerwehr abrücken.

Hangar-Brand am Flugplatz Hockenheim: Schaden in Millionenhöhe

Wie es zu diesem Hallenbrand kommen konnte, ist noch völlig unklar. Die Polizei Mannheim hat die Ermittlungen übernommen. Zunächst gestalteten sich die Ermittlungen schwierig, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Die Halle sei einsturzgefährdet und könnte nicht betreten werden. Auch für Drohnen war der Brandort am Montag noch zu heiß. Der Schaden wird auf mehrere Millionen geschätzt.

Laut der Deutschen-Presseagentur habe Peter Horsch, Vorstandsmitglied des Sportfliegerclubs Hockenheim, in der Nacht durch einen Anruf von dem Brand erfahren. Er habe den Anruf zunächst weggedrückt, er dachte, es wäre ein nächtlicher Telefonstreich. «Und dann hat es aber gleich wieder geklingelt, da war schon klar, dass irgendwas Schlimmeres ist.» Als er schließlich von dem Brand erfahren hatte, habe er sich gleich auf den Weg nach Hockenheim gemacht.

Sieben Ultraleicht-Flugzeuge und drei weitere Maschinen komplett zerstört

Nach Aussagen des Vorstandes sollen sich in der Halle am Flugplatz Hockenheim sieben Ultraleicht-Flugzeuge, die jeweils Privateigentum von Vereinsmitgliedern waren, gestanden haben. Außerdem seien drei weitere Maschinen zerstört worden, die dem Verein gehörten: eine Motormaschine, ein Motorsegler und ein Schulungsdoppelsitzer. Nun müsse geklärt werden, ob die Flugzeuge versichert waren und ob die Versicherung für den Schaden aufkommt. Laut Horsch hatten die Flieger jeweils einen Wert zwischen 50.000 und 300.000 Euro. Der Wiederaufbau der Halle werde wohl einige Zeit in Anspruch nehmen.

Ein Video von PR-Video – Photographie & Video auf Youtube zeigt Szenen vom schrecklichen Großbrand am Flugplatz Hockenheim:

Der Schock bei den Vereinsmitgliedern ist groß. In der Pressemitteilung des Sportfliegerclubs Hockenheim heißt es: „Wir bedauern den Verlust der Vereinmaschinen sowie den Verlust der teils historischen privaten Luftfahrzeuge und Luftsportgeräte.“ Auch die Anteilnahme in den Sozialen Medien ist wenige Tage nach dem Unglück noch groß. So wünschen mehrere Fliegergruppen und Vereine „viel Kraft“.

Über den Autor
Isabella Sauer

Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.

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  • Flugplatz Hockenheim