NEWS

Gibt es weitere Vorfälle? Gebrochener Gashebel in der Cirrus

Die FAA hat ein Airworthiness Concern Sheet herausgegeben, nachdem in einer Flugschule der Gashebel einer Cirrus gebrochen ist. An 24 weiteren Flugzeugen gibt es Risse im Gashebel.

Von Thomas Borchert
Gebrochener Powerhebel einer Cirrrus.
Die FAA zeigte Bilder des gebrochenen Power Levers in der Cirrus. Bild: FAA

Als der Pilot einer Cirrus SR20 in den USA zum Start den Leistungshebel nach vorne schob, brach der Power Lever ab. Der Pilot drehte die Treibstoffzufuhr zum Motor ab und brach den Start ohne Probleme ab. Allerdings: Das Flugzeug war Teil einer Schulflotte. Die Untersuchung der Gashebel an anderen Maschinen visuell und mit Farbeindringmittel zeigte Risse im Gashebel an 24 weiteren Flugzeugen. Alle befanden sich an der dünnsten Stelle des Power Levers.

Die US-amerikanische Luftfahrtbehörde FAA hat darauf ein Airworthiness Concern Sheet (ACS) herausgegeben. Darin beschreibt sie den Vorfall und bittet um Meldungen anderer Cirrus-Betreiber, wenn es ähnliche Ereignisse gegebene hat: „Wir empfehlen, dass Betreiber die betroffenen Teile untersuchen“, schreibt die Behörde. Das ACS gilt für die Cirrus-Modelle SR20, SR22 und SR22T.

Gashebel-Probleme an Cirrus mit hoher Stundenzahl

Die Cirrus-Maschinen des Flugschulbetreiber, bei dem die Probleme auftraten, weisen eine sehr hohe Stundenzahl auf. Ihre Gesamtflugzeit liegt zwischen 2900 und 3900 Stunden, mit einem Schnitt von 12.000 bis 15.000 Landungen. Das ergebt etwa vier Starts und Landungen pro Flugstunde und eine entsprechend hohe Belastung der Gashebel in den betroffenen Cirrus.

Die FAA hat noch nicht entschieden, ob sie weitergehende Maßnahmen wie etwa eine Lufttüchtigkeitsanweisung für erforderlich hält.

LESEN SIE AUCH
Cirrus SR G7 Touchscreen
News

Cirrus SR Series G7: Was bringt die neue Generation 7?

Über den Autor
Thomas Borchert

Thomas Borchert begann 1983 in Uetersen mit dem Segelfliegen. Es folgte eine Motorsegler-Lizenz und schließlich die PPL in den USA, die dann in Deutschland umgeschrieben wurde. 2006 kam die Instrumentenflugberechtigung hinzu. Der 1962 geborene Diplom-Physiker kam Anfang 2009 vom stern zum fliegermagazin. Er fliegt derzeit vor allem Chartermaschinen vom Typ Cirrus SR22T, am liebsten auf längeren Reisen und gerne auch in den USA.

Schlagwörter
  • Cirrus Aircraft
  • Cirrus SR22
  • Cirrus SR20
  • Powerlever
  • Gashebel
  • Materialversagen