Fußball-EM: Flugbeschränkungen mit 48 Stunden Vorlauf
Während der Fußball-EM vom 14. Juni bis 14. Juli gibt es rund um die Spielstätten ED-Rs. Was Sie jetzt beachten sollten.
König Fußball regiert auch im Luftraum. Zur anstehenden Fußball-EM gibt es Flugbeschränkungsgebiete über allen zehn Spielstätten. Darüber informierte Polizeidirektor Martin Landgraf, Leiter der Polizeihubschrauberstaffel Baden-Württemberg. Die ED-Rs haben ihr Zentrum jeweils über den Stadien. Aktiviert werden die Flugbeschränkungsgebiete per NOTAM, mit einem Vorlauf von 48 Stunden.
Diese Stadien sind betroffen:
- Berlin: Olympiastadion
- Köln: Köln Stadion
- Dortmund: BVB Stadion Dortmund
- Düsseldorf: Düsseldorf Arena
- Frankfurt: Frankfurt Arena
- Gelsenkirchen: Arena Auf Schalke
- Hamburg: Volksparkstadion Hamburg
- Leipzig: Leipzig Stadion
- München: München Fußball Arena
- Stuttgart: Stuttgart Arena
Alle Details sind in den Nachrichten für Luftfahrer (NfL 2024-1-3117) vom 14. Mai 2024 veröffentlicht.
Drei Sicherheitsstufen bestimmen den Umfang der Restriktionen
Die ED-Rs werden an Spieltagen voraussichtlich drei Stunden vorm Anpfiff aktiviert. Die Spiele beginnen um 15 Uhr, 18 Uhr oder 21 Uhr. Vormittags ist der Luftraum frei von EM-bedingten Beschränkungen. Welchen Umfang eine ED-R hat, hängt von der aktuellen Sicherheitslage ab. Es gibt drei Stufen:
- Stufe 1 (abhängig von der Sicherheitslage): ED-R mit 2 NM Radius für unbemannte Flugobjekte, keine Restriktionen für die bemannte Luftfahrt. Die Einschränkung für unbemannte Flugobjekte gilt so auch in den Stufen 2 und 3.
- Stufe 2 (abhängig von der Sicherheitslage): ED-R von 3 NM Radius für den Sichtflug, dazu TMZ/RMZ mit 12 NM Radius
- Stufe 3 (abhängig von der Sicherheitslage): ED-R von 30 NM Radius für den Sichtflug
Für IFR-Flüge gelten weitere Regeln. IFR-Flüge sind möglich, wenn sie von und zu einem Flugplatz gemäß Annex 17 ICAO führen. Damit sind IFR-Flüge von oder zu kleinen Plätzen ohne Sicherheitsbereich tabu. Auch Wechselverfahren von VFR zu IFR sind nicht zulässig.
Unbedingt NOTAMs checken!
Verletzungen einer ED-R haben ernste Konsequenzen – vom Abfangen auf der Route bis zur Einleitung von Strafverfahren. Darum sollten Pilotinnen und Piloten NOTAMs gründlich checken. Das gilt natürlich nicht nur für den Zeitraum der Fußball-EM.
Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.
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