Flightradar24: So können Sie live Flüge auf der ganzen Welt verfolgen
Flightradar24 bietet seinen Kunden zahlreiche Features. Wir sagen, welche das sind und welche Abo-Modelle es mittlerweile gibt.
Für viele Reisende gehört es längst zum Alltag dazu, andere Vielflieger wünschen sich das Tool und wissen nicht, dass es längst existiert. Die Rede ist von Flighttrackern. Eine solche Applikation, die Flüge auf Meilen genau live verfolgen kann, heißt Flightradar24. Doch was steckt hinter dem Aufstieg der App und wie funktioniert die überhaupt? Wir geben Ihnen die wichtigsten Tipps und Tricks an die Hand und halten außerdem eine Einordnung der Features und des Abomodells für Sie bereit.
Flightradar24: Was ist die Idee der Webseite und App?
Das Problem dürfte jedem bekannt sein, der schonmal fragend an einem Gate am Flughafen stand. Wann kommt den mein Flugzeug endlich? Wenn an den Anzeigetafeln im Airport alles noch auf pünktlich steht, kann Flightradar24 genau diese Frage minutiös beantworten. Als Flightracker ist es möglich, mit dem Onlinedienst alle aktiven Flugzeuge dieser Welt zu tracken. Das bedeutet, dass auch einsehbar ist, wo ein Flugzeug gerade rollt oder warum es noch nicht am Gate steht. Auf einer großen Weltkarte, die mittels Google Earth sogar interaktiv ist, werden Flugzeuge mit allen relevanten Daten dargestellt. Es ist nicht nur einsehbar, wann ein Flugzeug abgeflogen ist oder landet. Vielmehr kann man auch die Geschwindigkeit, Flughöhe, das Kennzeichen der Maschine sowie den Maschinentyp erkennen.
Die Echtzeit-Positionsdarstellung basiert dabei auf einer Idee der Gründer Mikael Robertsson und Olov Lindberg. Der Dienst selbst ist seit 2006 online und inzwischen weltweit ausgerollt. Dabei startete alles ganz klein in Stockholm. Dort installierten die Brüder sogenannte „ADS-B-Empfänger“. Diese lassen es zu, mittels Radarspotting, daher der Name, übermittelte Positionsdaten von Flugzeugen abzufangen. Inzwischen können die Daten auf der Webseite oder in der App ausgelesen werden.
Wie funktioniert Flightradar24?
Das Prinzip ist also ein simples Sender-Empfänger-Modell. Da die meisten Flugzeuge, ob kommerziell oder militärisch, inzwischen über einen ADS-B-Sender verfügen, ist das Abfangen des Signals meist möglich. Das riesige Netz an Empfängern auf der ganzen Welt verdankt Flightradar24 dabei größtenteils Luftfahrtenthusiasten, die einen Empfänger für die Flugsignale aufgestellt haben. Dafür bekommen sie dann die Premium-Variante des Dienstes gratis. Mehr dazu später.
Gleichzeitig dürfte aber klar sein, dass solche Empfänger nicht überall betrieben werden können. Daher werden Flugzeuge auf dem Meer und der See über ein ähnliches Prinzip, aber mittels Satellitendaten erfasst. Auch die Federal Aviation Administration (FAA), die den Flugraum über den USA steuert, übermittelt Daten. Im Unterschied zu den meisten Daten, die in Echtzeit übertragen werden, sendet die FAA aber mit einer Verzögerung von fünf Minuten. Das soll Angriffe schwieriger machen und terroristische Absichten bei der Nutzung von dem Onlinedienst verhindern.
Wodurch wurde der Dienst bekannt?
Anfangs handelte es sich bei der Idee von Lindberg und Robertsson nur um ein kleines Projekt für die Flugdarstellung in Nord- und Mitteleuropa. Inzwischen ist das Konzept aber so groß, dass die Gründer mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigen. Das gelang insbesondere durch mediale Aufmerksamkeit bei verschiedenen, größeren Ereignissen. Beispielsweise wurden die Daten von Flightradar24 dafür genutzt, die Geschehnisse rund um dem Vulkanausbruch Eyjafjallaökull in Island im Jahr 2009 zu analysieren. Auch der Überführungsflug von Queen Elizabeth II nach ihrem Tod war einsehbar. Hier schauten, und das ist bisheriger Rekord, mehr als fünf Millionen Menschen gleichzeitig auf der Webseite und in der App zu.
Warum sollte ich Flightradar24 nutzen?
Die Antwort ist so simpel wie richtig: Die Nutzung von Flightradar24 ist praktisch. Gerade für Reisende und Vielflieger ist es möglich einzuschätzen, wann der eigene Flieger abhebt oder wie viel Verspätung auf der Strecke in den vergangenen Tagen typisch war. Gerade für Begeisterte Flugzeugfans kann es sich lohnen am Flughafen die vielen verschiedenen Flugzeuge zu unterscheiden und ein paar Informationen über Zielort und Streckenverlauf zu bekommen.
Gleichzeitig gilt: Flightradar24 hat den großen Vorteil, dass man auch Privatjets genauer verfolgen kann. Dadurch war es in der Vergangenheit beispielsweise möglich, die Ankunft von Fußballstars bei ihrem neuen Verein zu beobachten. Doch auch für alle Nicht-Flugbegeisterten macht die App richtig Spaß. Denn gerade, wenn Familienmitglieder oder Freunde aus dem Urlaub wiederkommen, kann es praktisch sein zu wissen, wann man die Liebsten wiedersieht. Auch beim Abholen vom Flughafen ist es so möglich einzuschätzen, wann man am besten da sein sollte.
Was können die App und die Webseite?
Grundsätzlich ist es möglich, die wichtigsten Daten auf der Echtzeitkarte einzusehen. Auch kann man sich beliebte Flugzeuge mit einer Lesezeichen-Funktion abspeichern oder in den 3D-View gehen, der den aktuellen Standpunkt eines Flugzeugs anzeigt, als wäre man gerade selbst im Cockpit. Darüber hinaus finden sich Informationen über die Flughistorie, beispielsweise um die vorhin erwähnte Verspätung einzuschätzen. Auch interessant: Es gibt immer eine TOP-10-Liste der aktuell am meisten verfolgten Flugzeuge. Hier lässt sich so manch interessanter Flug mit Warteschleifen oder schlechten Wetterbedingungen in Echtzeit verfolgen.
Dabei ist die Flightradar24 Webseite jeden Tag rund um die Uhr im Einsatz. Den gleichen Service gibt es in der App, die sowohl im Playstore als auch im App Store verfügbar ist. Mit insgesamt fast einer Millionen Bewertungen und einem Schnitt von deutlich über 4,6 Sternen (von fünf Möglichen) zeigt sich die Zufriedenheit vieler Benutzer auf der ganzen Welt.
Was kann die Premium-Version von Flightradar24?
Doch was bringt es sich für ein kostenpflichtiges Abonnement zu entscheiden? Schließlich sind die meisten Funktionen kostenlos verfügbar. Das Abo kann sich aber dennoch relativ schnell lohnen, da die Werbung auf allen Plattformen entfernt wird und außerdem zahlreiche Informationen aus der Vergangenheit zur Verfügung stehen. Während man als „Basic“-Nutzer (kostenlose Version) nur vergangene Flüge der letzten sieben Tagen einsehen kann, ist es mit dem günstigsten Abo „Silver“ für 14,99 US-Dollar schon möglich bis zu 90 Tage in die Vergangenheit zu schauen. Als Gold-Mitglied für 34,99 US-Dollar im Jahr ist es sogar möglich ein ganzes Jahr zurückzublicken. Auch andere Funktionen, wie etwa der 3D-View oder die genaue Anzeige eines Flugkennzeichens, werden erst nach Abschluss eines der Abos freigeschaltet.
Eins wird also schnell klar: Flightradar24 kann richtig viel, was für Reisende, aber auch Angehörige praktisch sein kann. Gerade die innovativen Features wie die Echtzeitpositionserfassung der Flugzeuge oder 3D-View überzeugen im Test. Wer darüber hinaus ein Premium-Abo abschließt, spart sich die Werbung und muss keine Einschränkungen beim Nutzen hinnehmen. Insgesamt also eine hervorragende Applikation für alle, die sich gerne Flugzeuge anschauen oder die Liebsten vom Flughafen abholen.
Text: Luca Steffan
Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.
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