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Erstflug der Junkers A50 Heritage mit Sternmotor: Nostalgie in der Luft

Am Flugplatz Aalen-Elchingen wurde am Wochenende eine Premiere gefeiert. Die Junkers A50 Heritage hob erstmals ab. Das fliegermagazin war mit dabei.

Von Claudius Banani
Die Junkers A50 Heritage hat am 3. August 2024 ihren Erstflug absolviert.
Die Junkers A50 Heritage hat am 3. August 2024 ihren Erstflug absolviert. Bild: Claudius Banani

Am Flugplatz Aalen-Elchingen (EDPA) gab es am Samstag, 3. August, einen ganz besonderen Moment zu sehen und miitzuerleben: Die Junkers A50 Heritage hob zum aller ersten Mal zum Start ab. Diese moderne Interpretation eines Klassikers knüpft an die traditionsreiche Geschichte der Junkers A50 Junior von 1929 an. Zahlreiche Gäste, darunter Mitarbeiter und Enthusiasten, waren mit dabei – ebenso das fliegermagazin.

Die ursprüngliche Junkers A50 Junior, vorgestellt im Jahr 1929, war ein bemerkenswertes Leichtflugzeug mit der typischen Wellblechbeplankung und einem Sternmotor. Berühmt wurde die A50 Junior unter anderem durch Marga von Etzdorf, die 1930 als erste Frau mit ihrer Maschine von Berlin nach Tokio flog.

Neue Junkers A50 Heritage hat einen Siebenzylinder-Sternmotor

Der Pilot und Luftfahrtenthusiast Dieter Morszeck präsentierte 2021 eine moderne Version der Maschine. Die neue Junkers A50 Junior ist ein modernes Ultraleichtflugzeug, das äußerlich dem historischen Vorbild ähnelt und mit einem Rotax-912is-Motor sowie moderner Technik ausgestattet ist. Das Cockpit enthält statt herkömmlicher Instrumente einen modernen Bildschirm, um höchste Sicherheit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.

Die Junkers A50 Heritage hat analoge Instrumente und die typische Wellblechbeplankung. Foto: Claudius Banani

Im Jahr 2024 folgt mit der A50 Heritage eine Wiedergeburt des Originals. Die Junkers A50 Heritage, die in Aalen-Elchingen ihren Erstflug absolvierte, geht noch einen Schritt weiter in Richtung Nostalgie als die Junior. Sie ist mit einem Siebenzylinder-Sternmotor des tschechischen Herstellers Verner ausgestattet, der 124 PS leistet und einen Hubraum von 4,7 Litern hat. Damit ist sie das hubraumstärkste Ultraleichtflugzeug in Serienproduktion. Die Heritage verfügt – wie die A50 von 1929 – über ein gedämpftes Fahrwerk, das für stabile Landungen sorgt. Selbst das Spornrad ist gedämpft, was Hüpfen beim Landen vermeidet.

A50 Heritage nähert sich dem Original von 1929

Optisch und technisch nähert sich die A50 Heritage dem Original von 1929 stärker an als die A50 Junior. Neben dem Sternmotor sind auch die Instrumente analog, was den nostalgischen Charme des Flugzeugs unterstreicht. Der Holzpropeller und die Verkleidung der Räder mit Blechscheiben oder Kreuzspeichen erinnern ebenfalls an das historische Design.

Erstflug bravourös bestanden – Patrick Hauser, der verantwortliche Pilot für Erprobungsflüge bei Junkers, zeigte sich beeindruckt von den exzellenten Flugeigenschaften und dem leistungsstarken Sternmotor des Flugzeugs. Foto: Claudius Banani

Trotz durchwachsenem Wetter, das von wechselnden Windverhältnissen, Regen und Sonne geprägt war, gelang der Erstflug während einer ruhigen Wetterphase. Geschäftsführer Dominik Kälin war voller Freude und lobte die immense Fachkompetenz und das außergewöhnliche Engagement des Teams, das es ermöglicht hatte, die A50 Heritage in so kurzer Zeit zu entwickeln. Für ihn ist die A50 Heritage das schönste Ultraleichtflugzeug und ein Beweis für die exzellente Arbeit seines Teams.

Das Ereignis war nicht nur ein technisches, sondern auch ein emotionales Highlight. Der Sternmotor trägt entscheidend dazu bei, dass sich das Flugzeug noch viel näher am Original von 1929 orientiert.

Museum im Hangar: Viele historische Flugzeuge zu sehen

Zum emotionalen Erfolg trug auch der Veranstaltungsort bei, das fliegende Museum in Neresheim-Elchingen. Im Hangar am Flugplatz stehen historische Schönheiten der Luftfahrtgeschichte. Namen wie De Havilland Tiger Moth, Bücker Jungmann, Hawker Hurricane und die Klemm 25 von 1929 – das zweitälteste noch flugfähige Flugzeug mit deutscher Registrierung, aus demselben Jahr wie die originale A50 – lassen die Herzen von Luftfahrtenthusiasten höher schlagen.

Technische Daten Junkers A50 Heritage: 

Spannweite: 9,84 m | 32,3 ft

Länge: 7,13 m | 23,4 ft

Höhe: 2,89 m | 9,6 ft

  • GEWICHT & ZULADUNG

Leergewicht noch keine Daten

Max. Abfluggewicht: 600 kg / 1,323 lbs

Zuladung noch keine Daten

  • MOTOR & LEISTUNG

Leistung: 124 PS / 91 kW

Zu Kraftstoffverbrauch, Höchstgeschwindigkeit, Reisegeschwindigkeit, Minimalgeschwindigkeit gibt es noch keine Daten

Tankvolumen: 105 l / 27 US gal

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Über den Autor
Claudius Banani

Claudius Banani ist Jahrgang 1969, hat seit 20 Jahren eine PPL- und seit zwei Jahren eine UL-Lizenz. Der studierte Betriebswirt ist in der IT-Branche sowie als freier Journalist tätig und ist im Süden Deutschlands zuhause. Besonders interessieren ihn Themen rund um Nachhaltigkeit.

Schlagwörter
  • Junkers Flugzeugwerke
  • Junkers A50 Junior
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  • Erstflug