Elektroflugzeug smartflyer SFX1: Erste Zelle montiert
Nach acht Jahren Entwicklungsarbeit präsentiert der Schweizer Hersteller die aus Kohlefaser bestehende Zelle seines Musters smartflyer SFX1. Drei Antriebsoptionen stehen zur Wahl.
Im Rahmen des Weight on Weels Events wurde die erste Zelle des Elektroflugzeugs smartflyer SFX1 präsentiert. Das Rumpfsegment hat der Zulieferer Aerolite aus der Zentralschweiz gebaut und in einem Stück in der Form gebacken. In den beiden Flächen werden zukünftig die Batterien integriert.
Ungewöhnlich ist die Positionierung des Antriebs. Denn der E-Motor sitzt direkt am Seitenleitwerk. Diese Konstruktion bringt aerodynamische Vorteile. Die Luft kann den Rumpf fast vollständig laminar umströmen. Berechnungen versprechen einen Effizienzgewinn von 30 Prozent gegenüber einer konventionellen Bauweise.
smartflyer SFX1 hat drei Antriebsoptionen zur Wahl
Beim Antrieb können die Kunden aus drei Varianten wählen. Wobei der frei gewordene Platz an der Flugzeugnase für weitere Systemkomponenten genutzt wird. Beim vollelektrischen Antrieb befinden sich Akkus mit einer Kapazität von 32 kW/h in den Flächen. Unter der Cowling finden weitere Batterien Platz, sodass die Gesamtkapazität auf 64 kwh ansteigt.
Der Batteriesatz in der Flugzeugnase kann auch gegen einen Range-Extender getauscht werden. Dann lädt ein effizienter Verbrennungsmotor die Akkus in den Flächen nach. Die CO2-Emissionen liegen rund 50 Prozent unter denen einer vergleichbaren Kolbeneinmot.
Den Tausch des Akku- beziehungsweise Hybridmoduls kann der Pilot ohne Werkstatt-Unterstützung selbst vornehmen. So können zum Beispiel Flugschulen im Platzrundentraining rein elektrisch fliegen und bei Überlandflügen den Hybridantrieb verwenden. Als Alternative zum Range Extender ist auch ein Wasserstoffmodul geplant.
Wie sieht die Reichweite aus?
Die maximale Flugzeit variiert mit der gewählten Antriebsart. Der reine Elektroflieger ermöglich zweieinhalb Stunden Air Time. Für die Hybridversion gibt der Hersteller eine Reichweite von 800 Kilometern an – ohne Zeitangabe. Beim Wasserstoffantrieb liegen noch keine Reichweitendaten vor.
Die Schweizer smartflyer AG beginnt in Kürze mit den Roll- und Bodentests. Die Belastungsprüfungen für Rumpf und Flächen sind bereits abgeschlossen. Im kommenden Jahr soll dann auch die Flugerprobung starten.
Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.
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