EBACE 2023: Gulfstream G800 zum Debüt in Genf

Es ist schon Tradition: Gulfstream fliegt mit dem neustem Produkt nonstop vom Werk in Savannah, US-Bundesstaat Georgia, zur Messe EBACE nach Genf und stellt dabei immer wieder auch neue Geschwindigkeitsrekorde auf. Im letzten Jahr geschah dies mit der G700 in sieben Stunden und 37 Minuten bei Mach 0.9. Und auch in diesem Jahr ist nun der Prototyp der neuen G800 nonstop eingeflogen – und hat dabei nachhaltig hergestelltes Kerosin verwendet, also Sustainable Aviation Fuel (SAF).

Obwohl die Gulfstream G800 noch nicht zugelassen ist, erfreuen sich deren neue Ausstattungsvarianten großem Zuspruch. Bereits in der G650 bestand die Möglichkeit, eine Dusche einzubauen. Ein festes Bett war bisher nicht vorgesehen. Auf vielfachen Kundenwunsch hat Gulfstream ab der G800 reagiert und verbaut optional ein 160 x 200 Zentimeter großes Bett sowie eine Dusche gegen Aufpreis.

Die G800 gibt es in der Kabine optional mit Dusche und festem Bett

„Indem wir dieses Jahr das G800-Testflugzeug zur EBACE2023 fliegen, demonstrieren wir die Reife dieses Programms“, sagte Mark Burns, Präsident von Gulfstream. „Die G800 bietet eine überzeugende Kombination aus Hochgeschwindigkeits-Aerodynamik und treibstoffeffizienten Motoren, um die Emissionen zu senken und unseren Kunden Flugzeit zu sparen. Ausgestattet mit unseren neuesten Fortschritten in Technologie und Innovation erweitert die G800 unser Flugzeugportfolio um die branchenweit größte Reichweite.

Angetrieben von schubstarken Pearl-700-Triebwerken von Rolls-Royce und versehen mit dem von Gulfstream entwickelten Flügel samt Winglets verfügt die G800 über eine verbesserte Treibstoffeffizienz und kann 8.000 Nautische Meilen/14.816 Kilometer weit bei Mach 0.85 und 7.000 Seemeilen/12.964 km weit bei Mach 0.90 fliegen. Die G800 hat das Gulfstream Symmetry Flight Deck erhalten, mit aktiven Sidesticks und der umfangreichsten Touchscreen-Technologie in der Branche. Die G800-Kabine kann mit bis zu vier Wohnbereichen mit Sitzplätzen für bis zu 19 Passagiere und Schlafplätzen für bis zu zehn Personen konfiguriert werden. Das Flugzeug verfügt außerdem über 100 Prozent frische, niemals umgewälzte Luft, ein Plasma-Ionisations-Reinigungssystem; und die größte Kabinenhöhe in der Branche.

Die G700 ist bereits im Flugtestprogram

Auch von der G700 gibt es Neuigkeiten. Sie zeigte während zweimonatiger Tests am Cecil Airport in Jacksonville, Florida hervorragende Stabilität und Kontrolle bei Start, Landung und Steigflug. Sie absolvierte zusätzlich ein Testprogramm in der Wallops Flight Facility der NASA in Wallops Island, Virginia, mit Lande- und Rollmanövern in stehendem Wasser bei Start- und Landegeschwindigkeiten zwischen 60 und 120 Knoten. Darüber hinaus hat die G700 bei Überfluggeräuschtests, verschiedene Geräuschpegel nachgewiesen, die weit unter den FAA-Vorschriften liegen.

Die G700 stellt neue Geschwindigkeitsrekorde auf

Die G700 erreichte die European Business Aviation Convention & Exhibition (EBACE 2023) in 8 Stunden und 34 Minuten. Des weiteren vermeldet Gulfstream einen Geschwindigkeitsrekord in Indien und erreicht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von Mach 0.90.

Weitere neue Geschwindigkeitsrekorde sind:

• Savannah nach Tokio in 13 Stunden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von Mach 0,89 mit nachhaltigem Flugtreibstoff
• Tokio nach Seoul, Republik Korea, in 1 Stunde und 53 Minuten, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von Mach 0,90
• Seoul nach Manila, Philippinen, in 3 Stunden und 23 Minuten, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von Mach 0,90
• Manila nach Singapur, in 2 Stunden und 53 Minuten, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von Mach 0,90
• Bangkok nach Amalty, Kasachstan, in 6 Stunden und 42 Minuten, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von Mach 0,90.

Insgesamt hat das G700-Testflugzeug weltweit mehr als 40 Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Die neuesten G700-Geschwindigkeitsrekorde müssen von der U.S. National Aeronautic Association und der Fédération Aéronautique Internationale in der Schweiz als Weltrekorde anerkannt werden. Gulfstream zeigt seine Modelle im Außenbereich der Messe (AD-08). Neben der G800 und der G700 sind je eine G280, G500 und G600 sowie eine G650ER mit in Genf dabei.

Was für den 1971 geborenen Westerwälder 1992 in Los Angeles mit der FAA-Lizenz begann, wurde pure Leidenschaft - die Aviatik. 1994 wurde der deutsche PPL in Siegerland (EDGS) anerkannt. Bevorzugt fliegt Martin Schäfer in den USA und Kanada. Nach Jahren in den visuellen Medien, sowie als internationaler Aviation-Portfolio-Manager für Großbanken in Zürich, London und Luxemburg, folgen nun der IFR in den USA und die Wasserflugberechtigung (SEP) in Kanada - sowie der Einstieg beim fliegermagazin.