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Die neue Garmin D2 Mach 1 Pro im Praxistest
Garmin präsentiert eine neue, noch größere Smartwatch für Piloten. Die Uhr bringt im Praxistest erstaunliche Akkulaufzeiten – und sie hat eine Taschenlampe.
Es klingt wirklich albern, bis man es ausprobiert hat: Das Killer-Feature einer Uhr, die 1590 Euro kostet, soll eine Taschenlampe sein? Naja, nicht so ganz. Aber irgendwie schon. Unser Praxistest beginnt mit ein paar Tagen Nutzung der neuen Garmin D2 Mach 1 Pro im Büro- und Privatalltag. Zur Einordnung: Dies ist die dritte Smartwatch für Piloten von Garmin. Das Einsteigermodell D2 Air X10 ist mit knapp 44 Millimeter Durchmesser relativ klein, sie kann vieles von dem, was alle drei Uhren können, hat aber keine Moving Map. Die Garmin D2 Mach 1 hat mit 47 Millimeter Durchmesser ausgewachsenes Herrenuhren-Format und eine Moving Map.
Nun also die Garmin D2 Mach 1 Pro. 51 Millimeter Durchmesser, Titangliederarmband, alternativ ein Silikonarmband, das fürs Fliegen aus unserer Sicht die bessere Wahl ist, weil Puls- und Sauerstoffsensor dann schön eng anliegen und präziser messen.
Garmin D2 Mach 1 Pro: Alles was das (Flieger-) Herz begehrt?
Die D2 Mach 1 Pro bringt alles mit, wofür die Smartwatches von Garmin bekannt sind: automatische Flugaufzeichnung, Moving Map, Blutsauerstoffsensor, Flugplatzdatenbank, mehr als 30 Apps für andere Sportarten, Schrittzähler, Schlafüberwachung und so viel mehr. Man kann Musik auf der Uhr speichern und beim Joggen (oder im Flug) an Bluetooth-Kopfhörer senden.
Im Ausland kann die Garmin D2 Mach 1 Pro sogar Kurzeit-EKGs aufzeichnen, um Herzrhythmusstörungen zu entdecken. Die deutschen Behörden überlegen noch, ob eine Uhr so viel Medizin können darf. Natürlich erinnert die D2 Mach 1 Pro auf Wunsch an Termine, zeigt eingehende Nachrichten und Mails an und tut all das, was Smartwatches eben so tun. Wir entdecken schnell einen der Vorteile ihrer Größe: Die Akkulaufzeit ist enorm! 25 Tage hält sie im Normalmodus durch, 46 Stunden beim Fliegen. Also nehmen wir sie mit auf einen Flug.
Die Flugzeitaufzeichnung beginnt automatisch, die Daten werden angezeigt wie auf den Bildern zu diesem Artikel zu sehen. Der Rückflug beginnt spät und endet in der Nacht. Und jetzt geht’s los: Wie bei jedem Nachtflug fällt ein Stift runter. Zweimal die Taste oben links drücken – die Rotlicht-LED-Taschenlampe oben im Uhrengehäuse geht an. Wow! Der Stift ist schnell gefunden. Ich komme mir vor, als hätte Q mich mit Bond verwechselt und mir das Ding aus Versehen mitgegeben.
Das Killer-Feature: Die Taschenlampenfunktion
Im dunklen Hangar reicht das Licht beim Aufräumen nicht. Wieder zweimal Knopfdrücken, gefolgt von einmal Tippen auf dem Touchscreen – dann ist die weiße Leuchte an. Perfekt! Ein paar Tage später erkennt die Uhr automatisch, dass ich im Dunkeln jogge. Sie aktiviert die Lampe als Blitzlicht, um mich erkennbar zu machen. Zwei Abende danach reicht das Licht in einer sehr guten Hamburger Bar nicht, um die Karte zu lesen. Zweimal Knopfdrücken… Ja, irgendwie schon ein Killer-Feature der neuen Garmin D2 Mach 1 Pro. Welche sind das und wie hoch ist die Akkulaufzeit?.
Luftfahrt-App von Foreflight für die Apple Watch
Auch für die beliebte Apple Watch gibt es jetzt wieder eine Luftfahrt-App – und zwar von ForeFlight. Wer die Navigations-App für iPhone und iPad nutzt, kann sich zusätzlich kostenlos die App für die Smartwatch von Apple herunterladen. Damit lassen sich luftfahrtspezifische Daten anzeigen, zum Beispiel Wetterberichte wie METAR und TAF, aber auch Flugplatzinformationen wie Runwaydaten oder Frequenzen.
ForeFlight bietet in der Navigations-App einen sehr guten, bis zu zehn Tage in die Zukunft reichenden Flugwetterbericht an. Der lässt sich auch auf der Uhr abrufen und kann so auch im Alltag neben der Fliegerei genutzt werden. Die Wetterdaten von ForeFlight lassen sich auch in die Zifferblätter der Apple Watch integrieren. Was die ForeFlight-App für die Apple Watch nicht kann: Navigieren, Flüge aufzeichnen oder eine Moving Map anzeigen.
Fotos: Dirk M. Oberländer
Thomas Borchert begann 1983 in Uetersen mit dem Segelfliegen. Es folgte eine Motorsegler-Lizenz und schließlich die PPL in den USA, die dann in Deutschland umgeschrieben wurde. 2006 kam die Instrumentenflugberechtigung hinzu. Der 1962 geborene Diplom-Physiker kam Anfang 2009 vom stern zum fliegermagazin. Er fliegt derzeit vor allem Chartermaschinen vom Typ Cirrus SR22T, am liebsten auf längeren Reisen und gerne auch in den USA.
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