DFS: VFR-Anflugkarten künftig ohne Radiale

Sie gehören zu jeder VFR-Flugplanung dazu – die VFR-Anflugkarten in digitaler oder ausgedruckter Form. Die Kartendaten werden durch die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) regelmäßig aktualisiert. Etwa, wenn sich Funkfrequenzen oder der Verlauf der Platzrunde ändern. Durch die Umstellung der Sprechgruppe „Info“ zu „Radio“ wurden viele VFR-Anflugkarten neu aufgelegt. 

Dabei fiel einem unsere Leser auf: Mit der Aktualisierung entfielen die Angaben zur Funknavigation. Diese befanden sich bisher an den Rändern der VFR-Anflugkarte und umfassten folgende Daten:  

• Kennung und Art des Funkfeuers  
• Frequenz  
• Distanz des Funkfeuers zum Platz  
• Radial zum Platz (mag. Kurs) 

VFR-Anflugkarten haben keine Radioale/Richtungspfeile mehr

Da unsere Leser auch als Fluglehrer aktiv ist, fragte er bei der Landesluftfahrtbehörde Sachsen nach. Diese leitete die Anfrage zur DFS weiter, die Herausgeberin der Anflugkarten ist. Bereits kurze Zeit später antwortet die DFS:  

„Die DFS hat entschieden zukünftig die Radiale/Richtungspfeile auf den VOC Karten zu entfernen, da im „GPS Zeitalter“ nur noch wenige Luftfahrer ohne ein Movingmap-System unterwegs sind. Das sehen wir als eine Spezifikationsänderung an und erwähnen es deshalb auch nicht in der Correction note.“ 

VFR-Anflugkarte EDCJ

Funknavigation spielt eine Rolle in der Ausbildung

Natürlich hat sich das GPS in Zeiten von Smartphones und Tablets als Navigationsmittel etabliert. In der Ausbildung zum EASA PPL-A ist aber Funknavigation inklusive Kreuzpeilung weiter enthalten. In jüngster Zeit erleben wir auch hierzulande die Störung und Manipulation von GNSS-Signalen. Deshalb möchten wir Ihre Meinung hören:  

Nutzen Sie im VFR-Flug Funknavigation zum Anflug auf Flugplätze? Oder gehören VORs für Sie zum fossilen Erbe der Flugausbildung, die wie „Drehmeier“ und Winddreieck eher aus historischen Gründen noch im Ausbildungskatalog enthalten sind? Mailen Sie uns gerne an: redaktion@fliegermagazin.de 

News

In der Ausbildung einen Streckenflug vorbereiten: »Wie eine Steuererklärung«

22.09.2023

Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.