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Continental veröffentlicht verpflichtendes Service Bulletin
Update: Continental hat infolge von Fertigungsprobleme mit Ausgleichsgewichten in bestimmten Motoren ein Service Bulletin veröffentlicht.
Wie am vergangenen Donnerstag vom fliegermagazin berichtet, hatte Cirrus Aircraft die Flotte der vom Hersteller selbst betriebenen SR-Kolbenmotorflugzeuge sicherheitshalber gegroundet. Die Vorsichtsmaßnahme sei durch potenzielle Probleme mit den Motoren von Continental Aerospace Technologies begründet.
Continental hat nun bestätigt, dass Sechszylinder-Motoren der Baureihen 360, 470, 520 und 550, die im Zeitraum zwischen 1. Juni 2021 und 7. Februar 2023 gefertigt oder vom Hersteller grundüberholt wurden, ein flugsicherheitsrelevantes Fertigungsproblem aufweisen können. Auch Kurbelwellen-Sätze aus dieser Zeit können betroffen sein. In einem Mandatory Service Bulletin führt Continental nun die Seriennummern der etwa 2000 betroffenen Motoren auf und beschreibt exakt das Vorgehen für die Inspektion.
Die Kosten werden von Continental übernommen
Der Hersteller empfiehlt eine Inspektion dieser Motoren, wenn sie seit Fertigung noch keine 200 Stunden geflogen sind. Sie sollten dann noch maximal fünf Stunden geflogen werden, um zur Inspektion in einer Werft zu kommen.
Motoren, die bereits mehr als 200 Stunden geflogen sind, können weiter betrieben werden. Ebenso wird im Bulletin aufgeführt, wieviele Arbeitsstunden Continental für die Prozesse veranschlagt. Entsprechend werden die Kosten von Continental übernommen.
Zwar ist die Einhaltung selbst von Mandatory Service Bulletins für den privaten Flugbetrieb nicht vorgeschrieben. Da aber die betroffenen Motoren alle noch in der Garantiephase sind, ist die Durchführung der entsprechenden Inspektion nicht nur kostenfrei, sondern auch dringend angeraten, um die Garantie weiter zu erhalten.
Sprengringe eventuell nicht ordnungsgemäß installiert
Continental verwendet an den Kurbelwellen der betroffenen Motoren Ausgleichsgewichte, um die Belastung der Welle zu verringern. Dieses werden von Sprengringen gehalten, die an den genannten Kurbelwellen offenbar nicht in jedem Fall ordnungsgemäß installiert wurden.
Die Zahl der für die Inspektion abzubauenden Zylinder variiert je nach Motortyp zwischen einem und drei.
Thomas Borchert begann 1983 in Uetersen mit dem Segelfliegen. Es folgte eine Motorsegler-Lizenz und schließlich die PPL in den USA, die dann in Deutschland umgeschrieben wurde. 2006 kam die Instrumentenflugberechtigung hinzu. Der 1962 geborene Diplom-Physiker kam Anfang 2009 vom stern zum fliegermagazin. Er fliegt derzeit vor allem Chartermaschinen vom Typ Cirrus SR22T, am liebsten auf längeren Reisen und gerne auch in den USA.
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