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Cirrus Vision Jet gegrounded!
Mit ihrer Airworthiness Directive 2019-08-51 hat die US-amerikanische Luftfahrtbehörde FAA beim einstrahligen Cirrus Vision Jet den Austausch des Anstellwinkelsensors vor dem nächsten Flug vorgeschrieben. Fehlerhafte Sensordaten haben mehrfach die automatische Envelope-Protection ausgelöst.
Der Cirrus Vision Jet verfügt über ein komplexes System, das das Flugzeug stets innerhalb seiner zulässigen Flugparameter halten soll. Einer der dafür notwendigen Sensoren ist der für den Anstellwinkel (Angle of Attack). Dessen elektronische Komponente, ein einstellbarer Widerstand, war teils nicht ausreichend gesichert und lieferte so, nachdem er sich gelockert hatte, falsche Daten an das Fluglagenkontroll-System. Das Flugzeug versuchte deshalb in mehreren Fällen, trotz ausreichender Geschwindigkeit einen vermeindlichen Stall zu vermeiden, indem es den mit dem "Stick Shaker" den Piloten auf einen drohenden Strömungsabriss hinwies und den "Stick Pusher" aktivierte. Ein ähnliches Problem wird als Grund für den kürzlichen Absturz zweier Boeing 737 MAX vermutet. Die Anweisung der Zivilluftfahrtbehörde verlangt beim Vision Jet den umgehenden Austausch des AoA-Sensors. Vom Hersteller Cirrus wurde eine ähnliche Wartungsanweisung zuvor bereits als nicht-verpflichtendes "Service Bulletin" erlassen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass bei einer Vielzahl der Vision Jets die Modifikation bereits umgesetzt wurde.
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