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Cessna 551 stürzt ins Meer – noch viele offene Fragen
Eine Cessna 551 war auf dem Weg von Spanien nach Köln, als der Funkkontakt plötzlich abriss. Die Flugroute gibt Rätsel auf.
Am Sonntag hat ein tragischer Flugzeugabsturz kurz vor Lettland für große Aufregung und Rätselraten gesorgt. Ein Privatflugzeug, eine Cessna Citation II mit der Kennung OE-FGR, war auf dem Weg von Spanien nach Köln über die Ostsee geflogen und dann plötzlich ins Meer gestürzt.
Kurze Zeit vorher war der Kontakt zum Flieger abgerissen. Im österreichischen Privatflugzeug Baujahr 1979 sollen vier Menschen an Bord gewesen sein. Darunter der 72 Jahre alte Besitzer des Flugzeugs, seine Frau, die 26 Jahre alte Tochter und ein 27 Jahre alter Mann. Laut der Zeitung „Express“ handelt es sich bei dem Piloten um Peter Griesemann, Ehrenpräsident des Karnevalvereins Blaue Funken in Köln.
Griesemann gehört die Griesemann-Gruppe, zu der auch eine Charter-Gesellschaft für Privatjets zählt. Die Firma GG Rent hat ihren Hauptsitz in Bergisch Gladbach. Zur Familie soll auch noch ein Sohn gehören, der aber nicht mitgeflogen ist. Wie das Magazin St. GEORG berichtet, hatte sich Lisa Griesemann erst vor rund einem Jahr einen großen Traum erfüllt und das Gestüt Dreilindenhof in Wachtbergen in Nordrhein-Westfalen übernommen.
Flugzeugabsturz vor Lettland: Cessna 551 stürzt ins Meer
Auch am heutigen Montagmorgen sind immer noch viele Fragen zum Flugzeugabsturz über der Ostsee offen: Warum flog der Businessjet an Köln vorbei? In gerade Linie nach Nordosten bis weit über die Ostsee?
Ersten Erkenntnissen nach war der Pilot womöglich bewusstlos geworden. Es könnte sein, dass es in rund 11.000 Metern Flughöhe einen Druckabfall in der Kabine gegeben hat. Dieser könnte wiederum zur Bewusstlosigkeit aller Insassen geführt haben.
Die Insassen der Cessna 551 sind bisher noch nicht gefunden worden. Lettland leitet die Suchaktion der Seerettung in einem etwa sechs mal sechs Kilometer großen Gebiet. In diesem Bereich ist die Ostsee etwa 60 Meter tief.
Luftwaffe bestätigt Absturz der Cessna 551 vor Lettland
Ein Rückblick: Am Sonntagabend bestätigte ein Sprecher der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur, dass zwei Alarmrotten, bestehend aus zwei Eurofightern, im deutschen Luftraum aufgestiegen sind. Sie machten sich ein Bild über das ungewöhnliche Flugverhalten.
Laut Bild-Zeitung soll die Cessna 551 nach dem Start im südspanischen Jerez Druckprobleme in der Kabine gemeldet haben. Sollte sich das bestätigen, liegt die Vermutung nahe, dass es zu einem Druckabfall in der Kabine gekommen sein könnte, aufgrund dessen die Insassen handlungsunfähig wurden. So soll der Kontakt zum Boden kurz hinter der iberischen Halbinsel abgebrochen sein. Der Autopilot könnte dann die Steuerung des Flugzeugs beibehalten haben, bis schließlich der Treibstoff ausging. Doch das wird erst eine Unfalluntersuchung klären.
Im Luftraum über Frankreich übernahm eine Rotte der französischen Armee, bevor im deutschen Luftraum zunächst eine Rotte aus Neuburg an der Donau und später aus Rostock-Laage aufstieg.
Kampfjets versuchten Kontakt zur Cessna 551 herzustellen – ohne Erfolg
Als das Flugzeug vom Typ Cessna 551, wie die schwedische Zeitung «Dagens Nyheter» berichtete, über die Insel Rügen hinausflog, gelangte es in den schwedischen Luftraum, wo es südlich von Gotland flog und weiter in Richtung des Golfs von Riga und dann gegen 20 Uhr ins Meer stürzte. Zuvor hatten die Kampfjets die Cessna-Crew nicht erreicht, auch wurde niemand im Cockpit gesichtet.
Laut der schwedischen Zeitung Aftonbladet fand die schwedische Küstenwache noch am Sonntagabend Ölspuren und Trümmer im Wasser. Sobald es neue Informationen zum mysteriösen Flugzeugabsturz kurz vor Lettland gibt, informieren wir Sie hier.
Isabella Sauer ist Jahrgang 1991, studierte in Bamberg Kommunikationswissenschaft und absolvierte anschließend ein Volontariat bei Auto Bild. Seit ihrer Jugend ist sie journalistisch tätig und arbeitete für große Verlagshäuser, darunter Axel Springer und die Funke Mediengruppe. Print, Digital, Social Media - für Isabella hat jeder Inhalt das Potenzial, vielfältig aufbereitet zu werden. Und wie kam sie zum fliegermagazin? Das Thema Mobilität interessierte sie immer schon sehr. Ob Auto, Bahn, Camper, Airliner oder Fahrrad: Die Welt lässt sich aus vielen Perspektiven entdecken. Nun geht es für Isabella Sauer in die Luft. Seit März 2023 ist sie PPL-Flugschülerin und freut sich schon darauf, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten.
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