BRM Aero warnt: Bristell B23 soll kein UL91 tanken!
Der tschechische Flugzeughersteller empfiehlt, ab sofort auf die Nutzung von UL91 zu verzichten. Das Service Bulletin betrifft das Muster Bristell B23 mit Rotax-Vergasermotoren.
Mit einem Service Bulletin wendet sich BRM Aero an seine Kunden. Betroffen ist das Muster Bristell B23 mit Rotax-Vergasermotoren der Baureihe 912. Der Hersteller empfiehlt auf den Einsatz von UL91 als Flugbenzin ab sofort zu verzichten.
Als Begründung werden Leistungsverluste bei Vergasermotoren von Rotax insbesondere beim Start, im Steigflug oder beim Betrieb mit hohem Ladedruck genannt. Der Hersteller verweist darauf, dass die beschriebenen Triebwerksstörungen bislang nur in Zusammenhang mit UL91 auftreten. Als Alternative empfiehlt BRM Aero das Tanken von Kraftstoff mit mindestens 95 Oktan, wobei Super Plus 98 bevorzugt werden sollte. Der Flugzeughersteller kündigt zudem an, dass weitere Service Bulletins oder Lufttüchtigkeitsanweisungen folgen könnten.
Probleme mit Rotax-912-Triebwerken bekannt
Im Jahr 2023 traten vermehrt Triebwerksstörungen bei den Rotax-Vergasermotoren der Baureihe 912 auf. Dabei kommt es typischerweise zu Vibrationen und Leistungsverlusten, teils auch zu kompletten Motorausfällen. Das fliegermagazin berichtet in Ausgabe 03/2024. Die Probleme treten laut Luftfahrt-Bundesamt (LBA) an Flugzeugen der Echo-, Kilo- und Mike-Klasse auf. Betroffen sind verschiedene Hersteller. Das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) beschäftigt sich ebenfalls mit den Motorproblemen. Inzwischen hat auch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) eine länderübergreifende Arbeitsgruppe gegründet.
Über die Bristell B23
Der Ganzmetall-Tiefdecker hat eine maximale Abflugmasse (MTOM) von 750 Kilogramm. Als Echo-Klasse-Flugzeug ist das Muster in Europa (gemäß CS23) und den USA (nach FAR23) zugelassen. Je nach Ausstattung sind Zulassungen für Sichtflug (VFR), Nachtflug und Instrumentenflug (IFR) möglich. Als Motorisierung stehen die Rotax-Triebwerke 912 S3 mit 100 PS (Vergasermodell) beziehungsweise 915 iSc mit 140 PS Turbolader und Benzineinspritzung zur Wahl.
Dirk M. Oberländer, Jahrgang 1975, verbrachte seine Jugend beim Segelfliegen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Später folgte der Abschied vom Schieben und Umstieg zum Ultraleicht-Fliegen. Die zweite große Leidenschaft, das Schreiben, brachte Dirk zu Stadtmagazinen, Tageszeitungen, Kundenmedien und in die wunderbare Welt der Werbung. Immer mit einem Faible für Technik und die Menschen dahinter. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der studierte Kultur- und Medienmanager beim fliegermagazin landete. Am Boden ist Dirk bevorzugt mit Laufschuhen und Rad unterwegs – im Urlaub auch gern mal mit Zelt in Richtung Süden.
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