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Bleifreies Avgas G100UL von GAMI erhält Zulassung
Das unverbleite Avgas G100UL von GAMI hat in den USA eine Zulassung für praktisch alle Kolbenmotorflugzeuge der Allgemeinen Luftfahrt erhalten.
Endlich gibt es eine bleifreie Avgas-Alternative auch für die Hochleistungsmotoren der Allgemeinen Luftfahrt: G100UL, der 100-Oktan-Kraftstoff des US-Entwicklers GAMI aus Ada, Oklahoma, hat die langersehnte Genehmigung der US-Luftfahrtbehörde FAA erhalten.
Die Zulassung erfolgt in Form einer Ergänzenden Musterzulassung (Supplemental Type Certificate – STC). Sie schließt praktisch alle Kolben-Flugmotoren ein, auch die, die nicht mit Mogas oder UL91 betrieben werden können. Dazu zählen auch hochverdichtende Motoren, etwa die in den Cirrus-SR-Modellen.
Bleifreies Avgas G100UL von GAMI zugelassen – Produktion vorerst in kleinen Mengen
GAMI-Mitgründer George Braly erklärte, das bleifreie Avgas werde vorerst in kleinen Mengen produziert, während eine Herstellungs- und Verttriebsinfrastruktur aufgebaut wurde. G100UL werde „etwas mehr“ als verbleites Avgas 100LL kosten.
GAMI selbst ist zwar Entwickler des Kraftstoffs, wird diesen aber nicht selbst herstellen oder vertreiben. Derzeit arbeitet das Unternehmen in den USA mit dem Flugkraftstoff-Anbieter AvFuel zusammen. G100UL ist beliebig mit herkömmlichem Avgas mischbar.
Wann ist bleifreies Avgas G100UL in Europa erhältlich?
Wie vom fliegermagazin berichtet, erhält GAMI die FAA-STC nach langwierigen Auseinandersetzungen mit der Behörde. Eine STC für etwa 600 Motortypen war bereits 2021 erteilt worden. Die jetzige Zulassung umfasst laut Braly alle Ottomotoren in der Flotte. Für jedes Flugzeug, das G100UL einsetzen will, muss die Ergänzende Zulassung von GAMI gekauft werden, was über einen Webshop des Unternehmens möglich sein soll. Preise stehen noch nicht fest, aber sie sollen in der derselben Größenordnung liegen wie die für die Mogas-STCs von Petersen. Diese kosten zwischen 130 und 500 US-Dollar.
Wann es G100UL in Europa geben könnte, ist unklar. GAMI-Chef Tim Roehl hatte Anfang des Jahres die AERO Friedrichshafen besucht und dort auch mit Vertretern der großen Avgas-Hersteller gesprochen. Anlässlich der AERO war G100UL von den Lesern des fliegermagazins mit dem fliegermagazin Award Innovation des Jahres ausgezeichnet worden.
Thomas Borchert begann 1983 in Uetersen mit dem Segelfliegen. Es folgte eine Motorsegler-Lizenz und schließlich die PPL in den USA, die dann in Deutschland umgeschrieben wurde. 2006 kam die Instrumentenflugberechtigung hinzu. Der 1962 geborene Diplom-Physiker kam Anfang 2009 vom stern zum fliegermagazin. Er fliegt derzeit vor allem Chartermaschinen vom Typ Cirrus SR22T, am liebsten auf längeren Reisen und gerne auch in den USA.
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